Erste Ergebnisse einer Studie zu Naturbildung von Schülerinnen und Schülern
Die Natur steht bei jungen Leuten höher im Kurs als bisher angenommen. Wie eine erste Trend-Analyse der Studie "Fokus Naturbildung" ergibt, verbinden Jungen und Mädchen zwischen 12 und 15 Jahren mit der Natur vor allem "Freiheit" und "Abenteuer". Die gerade abgeschlossene und nun in der Auswertung befindliche bundesweite Befragung von tausend Kindern und Jugendlichen stellt zudem fest, dass die Natur den jungen Menschen einen wichtigen "Ausgleich" zu ihrem Alltag bietet. Damit räumen diese ersten Ergebnisse mit dem Vorurteil auf, Jugendliche würden sich nur für virtuelle Medien und soziale Netze interessieren.
Die Attribute "Freiheit" und "Abenteuer" assoziieren 74 beziehungsweise 71% der befragten Kinder und Jugendlichen mit der Natur. Für 73% bietet sie einen "Ausgleich" zu Schule und Elternhaus. Mehr als 80% der Befragten sitzen nicht nur vor dem Computer, sondern sind regelmäßig in der Natur unterwegs. Nur weniger als ein Drittel findet es "uncool" hinauszugehen. Das sind die ersten Ergebnisse der bundesweiten Studie "Fokus Naturbildung". In Auftrag gegeben haben sie die drei gemeinnützigen Vereinigungen Deutscher Jagdverband e.V., i.m.a – information.medien.agrar e.V. und Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Bundesverband e.V. Das ECOLOG-Institut für sozialökologische Forschung und Bildung sowie die IfA-Marktforschung haben die Befragungen durchgeführt.
"Mit Spannung erwarten wir jetzt die weiteren Auswertungen unserer gemeinsamen Studie", betonten heute Vertreter der drei Auftraggeber auf einer Pressekonferenz anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Bildungsinitiative Lernort Natur auf dem Bundesjägertag in Wolfsburg. Man erhoffe sich weitere Erkenntnisse zur Einstellung der jungen Menschen in Fragen des Naturschutzes und der Naturnutzung sowie zur Jagd-, Forst- und Landwirtschaft. Auch im Hinblick auf die demografischen Details könne es interessant sein, die Ansichten junger Menschen in Städten mit denen in ländlichen und naturnahen Regionen zu vergleichen. Nicht zuletzt würden die Auswertungen der Befragungen auch die Ansichten der Kinder und Jugendlichen gegenüber dem Engagement von Eltern, Lehrern und insbesondere der hier engagierten Institutionen in der Naturbildung reflektieren.
"Für uns als Naturbildungsanbieter sind die ersten Ergebnisse der Studie sehr erfreulich. Das Interesse an Aufenthalten in der Natur ist bei Jugendlichen in Deutschland sehr groß", hieß es weiter. "Die Studie zeigt aber auch, dass wir unsere Angebote hinsichtlich der Inhalte und didaktischen Umsetzung überprüfen müssen. Um noch mehr Naturbildung zu ermöglichen, ist es unumgänglich, mehr Zeit für den Besuch außerschulischer Lernorte im Schulalltag zu verankern. Hier ist unser Bildungssystem gefragt!", äußerten sich Verbandsvertreter in einer ersten Stellungnahme.
Die endgültigen Resultate der detailreichen Studie über die Beziehungen junger Menschen zur Natur erwarten die Verbände bis zum Herbst 2016. (i.m.a)