Wussten Sie, dass Anthurien die Schnittblumen mit der längsten Haltbarkeit sind? Mehr als drei Wochen kann man sich in der Regel an ihnen erfreuen. Selbst an heißen Sommertagen lassen sie ihre Köpfe nicht hängen. Das ist kein Wunder, denn Anthurien stammen ursprünglich aus den tropischen Regionen Amerikas und sind daher von Natur aus auf hohe Temperaturen eingestellt. 1876 entdeckte sie der französische Botaniker Eduard André in Kolumbien und Ecuador und brachte sie mit nach Europa.
Neben ihrer Ausdauer punkten Anthurien natürlich auch mit ihrer exotischen Schönheit. Ihre ungewöhnliche Form macht sie einzigartig in der Blumenwelt: Besonders auffallend sind ihre großen, farbigen Hochblätter, die man leicht für die Blüte halten könnte. Sie zeigen sich meistens oval oder herzförmig und können bei einigen Varianten einen Durchmesser von 15 Zentimetern erreichen. Bei genauerem Hinsehen kann man erkennen, dass die tatsächlichen Blüten dagegen klitzeklein sind und sich auf der kolbenförmigen Ähre befinden, die vorwitzig aus dem Hochblatt herausragt.
Neben den klassischen Rottönen gibt es Anthurien heute in einer unendlichen Vielfalt weiterer Farben. Jetzt in den Sommermonaten sind vor allem Sorten in hellen Creme- und Pastellschattierungen, aber auch in frischem Grün, Pink und Orange gefragt. Bei einigen zeigen sich die Hochblätter, die häufig wie lackiert glänzen, sogar mehrfarbig. Als Schnittblumen sind Anthurien äußerst vielseitig einsetzbar – es muss nicht immer der klassische Strauß sein. Schon wenige Stiele in einer schmalen Vase oder Flasche ziehen in der Wohnung alle Blicke auf sich.
Jetzt wird‘s feierlich
Da Anthurien sehr robust sind und auch sehr lange ganz ohne Wasser frisch bleiben, sind sie auch im Brautstrauß bei sommerlichen Hochzeiten gern gesehen. Besonders die hellen Sorten wirken festlich und elegant. Als Haarschmuck für Bräute, die bei heißen Temperaturen auf den Schleier verzichten möchten, sind diese ebenfalls ideal. Ob die Haare nun offen, halboffen oder hochgesteckt getragen werden – kombiniert mit ein paar Federn oder Spitzenbändern passen die Anthurien hervorragend zum verspielten Vintage oder Boho-Stil.
Nicht nur bei Hochzeiten, bei jeder Art von Feier bieten sich Anthurien auch als Tischschmuck an. Vor allem auf Festtafeln unter freiem Himmel können sie ihr enormes Durchhaltevermögen unter Beweis stellen. Wer möchte kann die Exotinnen natürlich auch mit anderen Blumen und Pflanzen kombinieren und dabei durchaus auch auf Gewächse zurückgreifen, die man im sommerlichen Garten oder in der heimischen Flora findet – etwa Farnwedel, Geranium, Efeu, Schafgarbe … Hier darf man ruhig experimentierfreudig und mutig sein: Was im ersten Moment vielleicht nach einer gewagten Mischung klingt, fügt sich in der Vase oder im Gesteck zu etwas Besonderem, das dem Betrachter die enorme Vielfalt der Natur vor Augen führt. (GPP)