Eine blühende Wiese bringt jeden Tag kostenfreie Dienstleistungen für den Menschen. So werden beispielsweise Schädlinge bekämpft, Boden gebildet und das Klima reguliert. Ist das Ökosystem reich an Arten und Individuen, erledigt die Natur diese Aufgaben besonders umfangreich und zuverlässig. Das hat eine Studie eines internationalen Wissenschaftlerteams unter der Leitung der Universität Bern bestätigt.
Die Wissenschaftler sammelten Daten von insgesamt 4.600 Tier- und Pflanzenarten aus neun Gruppen der Nahrungskette. Dazu gehörten auch Pflanzensymbionten, Mikroorganismen, die den Boden zersetzen und Abfallfresser wie der Regenwurm. Die Daten wurden auf 150 Grünlandflächen in ganz Deutschland erhoben. Ziel war, die Bedeutung der einzelnen Gruppen für 14 verschiedene Ökosystemdienstleistungen aus vier Bereichen zu bestimmen: Unterstützung (z. B. Bodenbildung), Versorgung (z. B. Lebensmittelproduktion), Regulierung (z. B. Schädlingsbekämpfung) und Kultur (z. B. Natur als Erholungsraum).
Jede Ökosystemdienstleistung war von mindestens drei Gruppen der Nahrungskette abhängig. Je größer die Artenvielfalt innerhalb einer Gruppe, desto zuverlässiger war das Wirken der Natur.
Für regulierende Prozesse und kulturelle Aufgaben ist es besonders wichtig, dass eine hohe Artenvielfalt in der gesamten Nahrungskette gegeben ist. Dabei spielen neben den Pflanzen auch viele unbeliebte Insekten und unscheinbare Bodenorganismen eine zentrale Rolle, erklären die Experten in der Fachzeitschrift „Nature“. Bisherige Studien hätten meist nur einzelne Gruppen der Nahrungskette untersucht. Die Bedeutung der biologischen Vielfalt für Ökosystemdienstleistungen über alle Gruppen der Nahrungskette hinweg sei bislang unterschätzt worden, so die Schweizer Wissenschaftler. (Qulle: www.aid.de)