Aus Grau mach‘ Grün

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Sie wissen, wie das Klima in Großstädten verbessert werden kann: Gärtnerinnen und Gärtner, die auf die Bepflanzung und Pflege von Gebäudefassaden, Innenhöfen und Dächern spezialisiert sind, tragen mit ihrer Arbeit zum Natur- und Artenschutz bei und sorgen nicht nur für mehr Grün in der Stadt, sondern auch für bessere Luft.
Sehnsucht nach Abkühlung
Flirrende Hitze auf den Straßen, kaum Schatten und kein kühler Wind, der zwischen den Betonbauten weht: Deutsche Großstädte haben im Hochsommer zunehmend ein Hitzeproblem, das sich angesichts des Klimawandels und der damit einhergehenden Erderwärmung in den kommenden Jahren verschärfen wird. Gärtnerinnen und Gärtner wissen, was hier hilft: mehr Grün. Denn Pflanzen bringen Abkühlung, reinigen die Luft und können das Mikroklima in der Stadt verbessern. Da es jedoch immer mehr Menschen in die Städte zieht, wird jeder Quadratmeter für Wohnraum gebraucht. Da bleibt wenig Platz für Parks, Grünflächen und Gärten. Die Lösung: Wo wenig Bodenfläche zur Verfügung steht, geht’s in die Höhe.
Die Lösung für überhitzte Städte
In Metropolen wie Singapur, wo ganzjährig tropische Temperaturen herrschen, gehören Grünfassaden und Dachgärten längst zum Stadtbild. Auch in deutschen Städten wollen Architekt:innen, Stadtplaner:innen und Gärtner:innen damit für Abkühlung und mehr Wohn- und Lebensqualität sorgen. Denn begrünte Fassaden spenden nicht nur Schatten, sondern sorgen durch das Verdunsten von Wasser über die Pflanzenblätter auch für kühlere Luft. Zusätzlich produzieren Pflanzen Sauerstoff und können Schadstoffe wie zum Beispiel Abgase aus der Luft filtern.
Pflanzen können noch viel mehr
Darüber hinaus können grüne Fassaden helfen, Energie einzusparen, indem sie dafür sorgen, dass die Wärme im Winter innen im Gebäude besser gespeichert wird und es im Sommer automatisch kühler bleibt. Und nicht nur das: Während Gebäude aus Beton, Stahl oder Glas den Schall reflektieren, können begrünte Fassaden und Dächer dazu beitragen, den Lärmpegel in Städten zu senken, der zum Beispiel durch Verkehr oder Baustellen entsteht. Auch sind begrünte Fassaden besser vor Umwelteinflüssen wie starker Sonneneinstrahlung oder Regenwasser geschützt, wodurch die Bausubstanz länger erhalten bleibt. Und sie können einen Beitrag zu mehr Artenvielfalt leisten und, je nach Größe, fehlenden Lebensraum in der Stadt für Tiere wie Vögel und Insekten kompensieren.
Maßgeschneiderte Lösungen
Welche Pflanzenarten sich am besten für die Begrünung von Gebäuden eignen und wie sich die gewünschten Effekte erzielen lassen, wissen Gärtnerinnen und Gärtner mit entsprechender Spezialisierung. Denn natürlich ergeben sich etwa bei vertikalen Gärten an Hauswänden spezielle Anforderungen, zum Beispiel was die Bewässerung angeht. Die Bepflanzung muss zudem immer auf das Gebäude, die Lage und das Klima vor Ort zugeschnitten sein. Mit der richtigen Bepflanzung und regelmäßigen Pflege leisten Gärtnerinnen und Gärtner einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Stadt von morgen. (GMH)