Wer im Wald wild wachsenden Bärlauch sammelt, sollte wachsam sein. Denn die Blätter sind leicht mit den hochgiftigen Blättern von Herbstzeitlosen und Maiglöckchen zu verwechseln. Diese Unwissenheit kann sogar tödliche Folgen haben. Verbraucherminister Alexander Bonde gibt daher zum Beginn der Bärlauch-Saison Tipps, worauf Verbraucherinnen und Verbraucher beim Sammeln achten sollten.
„Mit dem Start der Bärlauch-Saison zieht es wieder viele Menschen in den Wald, um wilde Bärlauchblätter zu sammeln. Hier ist jedoch Vorsicht geboten. Denn die Blätter sind leicht mit den hochgiftigen Blättern von Herbstzeitlosen und Maiglöckchen zu verwechseln. Diese Unwissenheit kann tödliche Folgen haben. Daher rate ich allen Sammlerinnen und Sammlern, die Kräuter beim kleinsten Zweifel lieber stehen zu lassen“, sagte Verbraucherminister Alexander Bonde am Sonntag (20. März) in Stuttgart.
In der Frühjahrsküche erfreuen sich die gestielten, schlanken Bärlauchblätter als milder Knoblauchersatz großer Beliebtheit. Da zur gleichen Zeit wie der Bärlauch aber auch Herbstzeitlose und Maiglöckchen Saison haben und diese oft an ähnlichen Stellen wachsen, ist die Verwechslungsgefahr groß. „Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal bilden die Stängel: Jedes Bärlauchblatt wächst an einem einzelnen Stängel aus dem Boden, meist in Gruppen dicht beieinander. Dagegen weisen Maiglöckchen immer zwei Blätter an einem Stängel auf. Bei Herbstzeitlosen wiederum entwickeln sich Stängel umfassende Blätter, das heißt die Blätter liegen zunächst eng am Stängel an und öffnen sich dann“, erklärte der Minister. Ein weiteres Indiz sei der Geruch, so der Minister. „Nur beim Zerreiben von Bärlauchblättern entsteht der typische Knoblauchgeruch. Allerdings nehmen die Hände den Knoblauchgeruch irgendwann an, sodass dieser Kniff keine 100 prozentige Sicherheit gibt“.
Herbstzeitlose und Maiglöckchen speichern in ihren Blättern Inhaltsstoffe, die nach dem Verzehr lebensgefährliche Vergiftungen auslösen können. Vergiftungsanzeichen sind Erbrechen, Krämpfe, akute Kreislaufbeschwerden und blutiger Durchfall. Diese Symptome treten bereits zwei bis sechs Stunden nach dem Essen auf. „Wer nach dem Verzehr von vermeintlichem Bärlauch diese Beschwerden hat, sollte unbedingt sofort einen Arzt aufsuchen“, riet der Minister.
Bonde wies außerdem darauf hin, dass auch wild wachsender Bärlauch nicht ungefährlich sei, da die Blätter mit Eiern des Kleinen Fuchsbandwurms behaftet sein könnten: „Da diese erst bei Kochtemperaturen ab 60 Grad abgetötet werden, bringt meist auch gründliches Waschen oder Einfrieren nichts“. Wer auf sein Bärlauch-Pesto ungern verzichten möchte, sollte dafür keinen wild gesammelten Bärlauch verwenden, so der Minister abschließend.