Die opulenten Blüten-, Pflanzen- und Früchteschauen im Palais im Großen Garten von Dresden waren einst weltberühmt. „Dresdner Frühling im Palais“ knüpft seit 2006 an diese große Tradition an.
Die im Zweijahresrhythmus von der Fördergesellschaft Gartenbau Sachsen mit Unterstützung von Schlösserland Sachsen realisierte Ausstellung ist mit etwa 40 000 Pflanzen und Blumen die bedeutendste Frühlingsblumenschau in Deutschland. Die nächste Ausgabe ist vom 28. Februar bis 8. März 2020 zu erleben. Unter dem Titel „Blütezeiten“ lädt sie zum Lustwandeln durch die Jahrhunderte. Am 6. November beginnt der Kartenvorverkauf.
Das Palais im Herzen des Großen Gartens ist einer der ältesten Barockbauten
im deutschsprachigen Europa und eines der bedeutendsten Denkmale der
Landeshauptstadt. Im Zweiten Weltkrieg brannte das Gebäude aus. Bis heute
zeigt es im Inneren noch Spuren der Zerstörung. Ende Februar, während die Natur noch im Winterschlaf liegt, verwandeln sächsische Gärtner und Floristen das Palais erneut in einen paradiesischen Ort, in ein blühendes und duftendes Gesamtkunstwerk. Jeder Saal und Salon des Lustschlosses wird mit tausenden Frühlingsblühern, aufwendigen floristischen Arbeiten, Skulpturen, Licht und Klang zu einer sinnlichen Szene, inspiriert von je einer Blütezeit in der europäischen Geschichte.
Designerin Bea Berthold aus Bad Liebenstein, Thüringen, die erneut das
Konzept für die Ausstellung entwickelt hat, spannt den Bogen über fast 1000 Jahre europäische Kulturgeschichte: vom mittelalterlichen Klostergarten und
den ersten botanischen Gärten in der Renaissance, über den niederländischen
Tulpenrausch, sächsische Porzellankunst und Hochzeitsbäume im Barock bis zu
den neuen, urbanen Gartenkonzepten der Gegenwart.
Der gärtnerische Aufwand ist enorm. Mehr als ein Jahr Vorlaufzeit benötigt die Ausstellung. Die Pflanzen werden so vorgezogen, dass sie exakt zur
Eröffnung anfangen zu blühen. Das erfordert viel Fingerspitzengefühl. Etwa
30 erfahrene sächsische Gärtnereien sind an der Umsetzung beteiligt. Hinzu
kommen 20 bis 25 Gärtner sowie zahlreiche Floristen vom Dresdner Institut
für Floristik und der Blumen-Werk-Schule Johanne de Carnée, welche die
Ausstellung innerhalb von zwei Tagen im Palais gestalten. Projektleiter und
Pflanzenkoordinator ist der ehemalige Gartenmeister von Dresden Pillnitz,
Wolfgang Friebel.
Der Zauber währt nur kurz. Genau zehn Tage ist die vergängliche Blütenpracht zu sehen.