Bodendecker: Sparen Arbeit im Garten

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Mit Bodendeckern lässt sich im Garten auf Dauer Arbeit sparen. Nach einer Einwachszeit halten die Pflanzen Unkräuter verlässlich vom Keimen ab. Zudem sind sie langlebig und kommen mit einer zweimaligen Pflege pro Jahr aus.

Peter Horst kennt sich mit Bodendeckern aus. Er und sein 30-köpfiges Team legen im Sauerland Gärten und Grabflächen an und kümmern sich um die Pflege. Möchte ein Kunde eine Fläche möglichst pflegeleicht gestalten, rät der Fachmann zu breitwüchsigen Stauden und Gehölzen, die noch unkomplizierter sind als Rasen. Viel Arbeit machen hingegen auf Dauer Steinflächen, bei denen über einem Vlies Kies oder Splitt ausgebracht wird. Denn aus hängengebliebenem Laub und Staub bildet sich in kurzer Zeit Humus, und die Samen von Löwenzahn und Co. keimen. „Wenn eine Kiesfläche anfängt zu verunkrauten und die Wurzeln durch das Vlies wachsen, wird das schnell zum pflegerischen Alptraum“, sagt der Gärtner.

Pflanzendecke muss sich schließen
Zu Unrecht schrecken Gartenbesitzer vor einer Bodendecker-Fläche zurück, weil sie den Aufwand scheuen. „Aufwändig sind eigentlich nur die ersten zwei bis drei Jahre, danach sind Bodendecker denkbar pflegeleicht, und ein Pflegevertrag ist gar nicht teuer“, erklärt der Gärtner. Die wichtigste Voraussetzung für den Erfolg ist ein möglichst unkrautfreier Boden. „Leider gibt es immer noch den Irrglauben, dass sich eine Fläche durch Bodendecker von unerwünschtem Bewuchs befreien lässt“, sagt Horst. Das ist jedoch nicht der Fall. Vielmehr kann eine geschlossene Pflanzendecke langfristig davor schützen, dass sich neue Flugkräuter ansiedeln. Bis es jedoch so weit ist, muss die Fläche drei- bis viermal im Jahr von Unkraut befreit werden. Eine Mulchschicht kann verhindern, dass herbeigewehte Samen nicht keimen können. Ist die Pflanzendecke schließlich geschlossen, bilden die Pflanzen einen verlässlichen Schutz vor Unkräutern und kommen in der Regel mit einmal, maximal zweimal Schnitt im Jahr aus.

Stauden- und Gehölzarten sind geeignet
Bei den in Betracht kommenden Pflanzen unterscheiden Gärtner zwischen Gehölzen und Stauden. Beliebte Bodendecker-Gehölze sind Niedrige Kranzspiere (Stephanandra incisa), Teppichmispel (Coteneaster dammeri), Schirm-Heckenkirsche (Lonicera nitida) und Niedrige Purpurbeere (Symphoricarpos chenaultii). Sie verholzen mit der Zeit und können in Form geschnitten werden. Stauden lassen sich hingegen bis dicht über den Boden stutzen und treiben danach wieder neu aus. Zu den schönsten Bodendecker-Stauden gehört die Teppich-Goldbeere (Waldsteinia ternata), die mit zehn Zentimetern sehr flach bleibt und im April und Mai gelb blüht. Die Goldbeere behält, wie viele andere Bodendecker-Stauden auch im Winter ihre Blätter und ist also immergrün. Wegen des schnellen Wuchses sind die zahlreichen Arten des Storchschnabels (Geranium) beliebt. Die Eigenschaft der robusten, blühfreudigen Staude kann jedoch auf Dauer dazu führen, dass sie andere Pflanzen überwuchert. Langsam wächst hingegen das Kleinblättrige Immergrün (Vinca minor), das sich auf schattigen Flächen wohl fühlt und ansprechend blau oder weiß blüht. Ein weiterer Pluspunkt: Immergrün-Flächen können ohne Schaden betreten werden. Auch Dickmännchen (Pachysandra terminalis) wächst verlässlich im Schatten unter Bäumen. Dabei ist die Pflanze sehr robust und anspruchslos. Für sonnige, trockene Standorte empfiehlt der Profi Mauerpfeffer (Sedum), der sich nicht nur im Garten, sondern auch auf Dächern als genügsamer Bodendecker ausbreitet. (GMH)