Brandenburg: Waldbestände immer im Blick

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Brandenburg werden kontinuierlich auf Schaderreger und abiotische Schäden überwacht. Ursache ist die im Land ausgesprochen hohe Gefährdung durch Waldbrände und Insekten. Mit der Zunahme von Witterungsextremen werden Dürre- und Frostschäden auffälliger, aber auch Komplexkrankheiten, wenn mehrere Faktoren wie Wassermangel, zu warme Winter, Insekten oder Pilze die Gesundheit der Bäume beeinflussen. Ziel des Waldmonitorings ist die Erhaltung des Waldes und damit aller seiner Funktionen als Erholungsort, CO2-Speicher, Holzlieferant, Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Vorgaben des Landeskompetenzzentrums Forst (LFE) zur Beobachtung helfen den Förstern, die im Beobachtungszeitraum zu erwartenden Schadfaktoren, das gehäufte Auftreten von Schadorganismen oder witterungsabhängige Schäden zu erkennen und zu erfassen. Dazu erhalten die Forstleute ausführliche „Waldschutzinformationen“ mit der Beschreibung der aktuellen Situation, detaillierten Anleitungen zum Monitoring im Falle sich aufbauender Schadsituationen und Hinweise zur Bewertung der Gefährdung. Sind einzelne Schaderreger auffällig, zum Beispiel die Schmetterlinge Nonne, Kiefernspinner oder Eichenprozessionsspinner, starten in den Befallsgebieten intensivierte Überwachungsverfahren, um rechtzeitig Waldschutzmaßnahmen ergreifen zu können. Dabei ist das LFE für alle Förster und Waldbesitzer auch Ansprechpartner für komplizierte Fälle wie unbekannte Absterbeerscheinungen oder schwer zu bestimmende Insekten. Seit einigen Jahren wird außerdem die Überwachung der Quarantäneschädlinge, also Schaderreger, für die eine Gefahr der Einschleppung besteht, durch den Landesforstbetrieb wahrgenommen. Das betrifft den Asiatischen Laubholzbock oder die Kiefernholznematode.

In den Eichenwäldern bleibt der Eichenprozessionsspinner Schwerpunkt der Beobachtung. Die Ausbringung des Bakterienpräparats Dipel ES zur Bekämpfung des Spinners hat im Wald gut gewirkt. In den Kiefernwäldern steht in diesem Jahr die Kiefernbuschhornblattwespe im Fokus. In Südbrandenburg wird im Spätsommer und im Herbst ein nochmaliger intensiver Fraß erwartet. Im Waldschutzmonitoring wird beobachtet und bewertet, ob hier ein Waldschutzeinsatz mit einer geeigneten Bekämpfung zur Schadensabwehr für den Wald erforderlich wird.

Im Juli wurden weiterhin auffällige, aber zumeist nicht folgenschwere Blattschäden durch Eichenerdfloh und Erlenblattkäfer gemeldet. Mehrfach mussten die Raupen des Mondvogels bestimmt werden, die denen des Eichenprozessionsspinners ähnlich sehen. (MLUL)