Eigentlich ist das gar keine Frage, ob Pilze frisch oder aus dem Glas oder der Dose besser sind. Beides hat seine Berechtigung. Für den Fall, dass man gerade mal nicht zum Einkaufen kommt oder überraschend Besuch vor der Tür steht, sind ein, zwei Gläser Champignons im Vorratsschrank ideal. Wie schnell ist aus ihnen ein Pilz-Omelett bereitet oder ein Pilztoast als kleiner Snack, dem wohl kaum jemand widerstehen kann.
Wohltuend sind konservierte Pilze ebenfalls. Denn auch konserviert bleiben Pilze ballaststoffreich, cholesterinfrei und purinarm, besitzen kaum Fett, wenig Kohlenhydrate und sind somit ideal für jeden, der sein Gewicht kontrollieren will.
Aber die Knackigkeit frischer Pilze haben sie natürlich nicht. An der erfreut sich nur derjenige, der frische Champignons zubereitet, also behutsam schmort oder gar roh isst. Nur dann entfalten sie auch ihr volles Aroma, das Pilzgerichte so köstlich macht. Nicht zuletzt fehlen den konservierten Pilzen etliche der Vitamine. Vitamin B2 (Riboflavin) sowie das Vitamin K überstehen zwar das Einkochen, nicht aber das Biotin, das ohnehin nur in einstelligen Mikrogramm-Zahlen in unseren Lebensmitteln vorkommt. Es erfüllt wichtige Aufgaben beim Fett-, Eiweiß- und Kohlenhydrat-Stoffwechsel. Biotin ist wasserlöslich. Nach Wochen oder gar Monaten in Dose oder Glas ist auch der letzte Rest der ursprünglich 16 g pro 100 g frischen Champignons verschwunden. Das gleiche gilt für die 1,15 mg Pantothensäure (Vitamin B5), die immerhin 28 % des Tagesbedarfs von Männern und 36 % von Frauen abdecken, sowie für die 3,7 mg Niacin (Vitamin B3), die 25 % bzw. 29 % des Tagesbedarfs ausmachen. Leider sind auch sie wasserlöslich und überstehen die Zeit in der Salzlake nicht. Dabei ist Niacin unter anderem wichtig für eine gesunde Haut, Muskeln und Nerven, während Pantothensäure unter anderem am Auf- und Abbau von Kohlehydraten beteiligt ist, großen Einfluss auf Müdigkeit und Schlaf hat und bei Mangel zu Depressionen führen kann.
Keine Frage, frische Pilze sind die bessere Alternative, in geschmacklicher Hinsicht und in Bezug auf die Inhaltsstoffe. Aber letztlich gilt: Lieber Pilze aus dem Glas als gar keine Pilze. Und ein paar Gläser oder Dosen als Reserve für “Notfälle” geben einfach ein sicheres Gefühl. (GMH/BDC)