15. bis 17. September 2017 Sonderthema: „Der kleine Garten“
Der Aufbau der 175 Aussteller erfolgte noch in strömendem Regen, während der drei Gartenfest-Tage aber zeigte sich der Himmel über dem Fürstlichen Gartenfest Schloss Wolfsgarten – abgesehen von ein paar Schauern am Freitag – oft strahlend blau. Insgesamt 19.800 Besucher machten sich auf den Weg nach Langen, um das renommierte Gartenvergnügen zu genießen.
Mit dem Sonderthema „Der kleine Garten“ lag dem diesjährigen Fürstlichen Gartenfest ein echt RheinMain-taugliches Motto zugrunde. Die Besucher fühlten sich in besonderer Weise angesprochen, denn es gab nicht nur Pflanzen und Beratung für das Grün vor oder hinter dem Haus, sondern auch für Balkon, Terrasse und die Fensterbank. Damit traf das Organisationsteam rund um Schirmherrin Floria Landgräfin von Hessen offenbar den Nerv der Zeit.
Traditionell wird das Sonderthema in den zahlreichen Fachvorträgen, in Kunst und Kultur und den Schaugärten sichtbar. In diesem Jahr hatten sich darüber hinaus rund zwanzig Aussteller explizit Gedanken zum Sonderthema gemacht. Sie boten den Besuchern Schaugärten auf rund fünfundzwanzig Quadratmetern Größe, kleinste Pflanzen, Kunst passend zum Sonderthema und grüne Ideen für ungewöhnliche Orte. Neu war dabei, dass alle Angebote rund zum Sonderthema in einem Parcours „Der kleine Garten“ zusammengefasst wurden. So konnten sich die Besucher anhand von blauen Hinweisschildern ganz bequem auf eine Reise durch viele kleine Oasen begeben.
Herausragende Aussteller des Fürstlichen Gartenfestes werden in jedem Jahr von Fachjuroren begutachtet und die besten in fünf Kategorien im Anschluss prämiert. Der Landgraf-von-Hessen-Preis, den Landgraf Donatus von Hessen persönlich auswählt, ging in diesem Jahr an die Gärtnerei Dieter Haas aus Wertheim für die Pflanze „Small egg cherry“ – eine Wildtomate mit kleinen, eiförmigen und sehr wohlschmeckenden Früchten. Ihr Vorteil ist, dass sie nicht ausgegeizt werden muss und somit auch für „Gemüseanbau-Laien“ geeignet ist. Außerdem trägt sie bis in den Herbst Früchte. Alle Preisträger des Fürstlichen Gartenfestes Schloss Wolfsgarten 2017 sind unter www.gartenfest.de/ausgezeichnete-aussteller-wo/ zu finden.
Die Besucher des Fürstlichen Gartenfestes schätzen nicht nur das hochwertige Sortiment der Aussteller, das einzigartige Ambiente und die außergewöhnliche Pflanzenvielfalt, sondern auch die Gastronomie. Lässt sich doch bei einem Gläschen Prinz-von-Hessen-Wein der unvergleichliche Blick auf Schloss Wolfsgarten in besonderer Weise genießen. Wenn sich dann zu einer kulinarischen Köstlichkeit noch eine ansprechende musikalische Umrahmung gesellt, ist das Ambiente perfekt. Drei Künstlergruppen unterhielten die Gartenfest-Besucher bestens: Die Bläsergruppe Rallye Rheingau mit Jagdhornklängen, das AvaQuartett mit Saxophon-Melodien und das Wiener Masken- und Musiktheater mit einer Neuinterpretation der „Kleingartenkultur“ auf ihre ganz eigene, charmant-humorige Art und Weise. Wer es etwas ruhiger mochte, konnte im weitläufigen Park von Schloss Wolfsgarten zeitgenössische Kunst betrachten. Zwei Künstler stellten dort und in der „Galerie in der Wolfshütte“ ihre Werke aus: Alexander Heil und Lydia Nüüd. Die Arbeiten bereicherten auf der einen Seite den Schlosspark in außergewöhnlicher Weise, auf der anderen Seite war der Park die perfekte Kulisse für die Werke der beiden Künstler. Viele Besucher nutzten zudem das Angebot, mit den beiden Künstlern persönlich ins Gespräch zu kommen.
Gut angenommen wurde auch das Angebot im historischen Schwimmbad des Jagdschlosses. Dort hatte Carsten Knöß eine Ausstellung gestaltet, die die Familie von Hessen und Schloss Wolfsgarten näher betrachtet. Anlass war in diesem Jahr der 80. Todestag von Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein. Das Lebensmotto des beliebten Regenten lieferte den Titel für die Ausstellung: „Habe Ehrfurcht vor dem Alten und Mut, das Neue frisch zu wagen“. In der einzigartigen Kulisse des historischen Schwimmbads konnten die Besucher Aufnahmen aus den privaten Fotoalben der großherzoglichen Familie bestaunen.
Diese wurden erstmals der Öffentlichkeit gezeigt und stammen aus dem Großherzoglichen Familienarchiv, das Bestand des Hessischen Staatsarchivs in Darmstadt ist. Äußerst gut besucht war auch der Vortrag von Marion Nickig. Die bekannte Gartenfotografin zeigte in ihrem Vortrag, wie man kleine Paradiese schafft. Den Besuchern präsentierte sie die schönsten Bilder aus dem Buch „Große Ideen für kleine Gärten“, das sie zusammen mit der Autorin Victoria Wagner publiziert hat. Insgesamt über zwanzig Vorträgen konnten die Gartenfest-Besucher während der drei Veranstaltungstage lauschen. „Das vielfältige Rahmenprogramm wird stets sehr gut angenommen und erfreut sich steigender Beliebtheit“, kommentiert die Organisationsleiterin des Fürstlichen Gartenfestes Anja Heil.
Das Sonderthema für das kommende Jahr steht bereits fest: „Italien zu Gast“. Die Besucher dürfen sich auf eine mediterrane Pflanzenpracht, italienische Köstlichkeiten und Dolce Vita an vielen Ecken freuen. Bis dahin hat die Hessische Hausstiftung noch zwei Veranstaltungshighlights vor sich: Vom 6. bis 8. Oktober findet FEINWERK auf Schloss Fasanerie in Eichenzell bei Fulda statt. Dabei dreht sich alles um junges Design und feines Handwerk. Und selbstverständlich findet im kommenden Mai – wieder über Pfingsten – das Fürstliche Gartenfest auf Schloss Fasanerie statt. Dort dreht sich alles um das Sonderthema „Lust auf Lilien“.