Viele Hobbygärtnerinnen und -gärtner planen jetzt ihre Beete, denn in ein paar Wochen kann die erste Aussaat beginnen. Damit die Freude am Garten und dem selbst gezogenen Obst und Gemüse noch viele Jahre anhält, sollte – wie auch im professionellen Acker- und Gartenbau – eine Fruchtfolge eingehalten werden. Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) gibt Tipps, wie durch eine geschickte Auswahl und Abwechslung von Gemüsesorten die Bodenfruchtbarkeit erhalten und Unkraut sowie Krankheitserreger reduziert werden können.
Die wichtigste Regel lautet: Pflanzen aus derselben Familie nicht direkt nacheinander an derselben Stelle im Beet anpflanzen. Gemüse aus der Familie der Kreuzblütler, wie Kohlgewächse, Kresse, Radieschen oder Pak Choi, sollten beispielsweise nur alle drei bis fünf Jahre an derselben Stelle wachsen. So lässt sich vermeiden, dass sich die bei diesen Gewächsen häufig auftretende Kohlhernie, eine durch Einzeller verursachte Pflanzenkrankheit, ausbreitet und die Pflanzen schädigt.
Wer außerdem lichter und dichter wachsende Gemüse abwechselt, kann auch dem Unkraut etwas Einhalt gebieten: So könnte auf Karotten oder Zuckermais beispielsweise Kürbis oder Zucchini folgen.
Stark-, Mittel-, Schwachzehrer und Gründüngung Um die Nährstoffe im Boden optimal auszunutzen, sollten beispielsweise im frisch mit Kompost versorgten Beet zunächst sogenannte Starkzehrer, wie Zucchini oder Tomaten, angebaut werden. Im darauffolgenden Jahr eignen sich Mittelzehrer einer anderen Pflanzenfamilie, wie Möhren, Fenchel, Kohlrabi oder Lauch und im dritten Jahr Schwachzehrer wie Radieschen, Feldsalat, Erbsen oder Bohnen.
Eine wahre Kur für den Garten ist die sogenannte Gründüngung: Hierzu wird kein Gemüse eingesät, sondern Pflanzen, die die Bodenqualität verbessern. Je nach Art kann so der Boden gelockert, Schädlinge vertrieben oder Erosion und Verschlämmung über den Winter vorgebeugt werden. Wird die Pflanze am Ende zerkleinert und in den Boden eingearbeitet, reichert sie diesen mit wertvollem Humus an. Für den Gemüsegarten empfiehlt das BZL Bienenfreund (Phacelia tanacetifolia), denn die einjährige Pflanze ist mit keiner gängigen Gemüseart verwandt und kann nach jeder beliebigen Kultur eingesät werden. Mit ihren blauen Blüten lockt sie außerdem zahlreiche Insekten an. (BLE)