Dekorativ, aber überaus invasiv ist der Götterbaum Ailanthus altissima, der insbesondere im Sommer und Herbst durch die zahlreichen in großen Rispen wachsenden Früchte auffällt. Die geflügelten Nüsschen wechseln ihre Farbe von anfangs Grün über Gelb in ein leuchtendes Rot, werden während der Reife braun und bleiben den Winter über am Baum hängen. Sie entstehen aus den gelblich-grünen sehr nektarreichen Blüten, die sich im Juni und Juli öffnen und von Insekten bestäubt werden.
Hierzulande wird der Götterbaum meist bis zu 30m hoch, mit einem Zuwachs bis zu 80cm pro Jahr. In der Jugendphase wächst er sogar bis zu drei Meter pro Jahr und ist somit äußerst konkurrenzstark. Auch wenn das Höchstalter nur rund 50 Jahre beträgt: Der Götterbaum ist in der Lage, sich in dieser Zeit enorm auszubreiten. Wurzelausläufer und Wurzelsprossen bilden große Wurzelgeflechte und bringen besonders kräftige Triebe hervor. Die enorme Anzahl an Früchten, die bereits bei drei- bis fünfjährigen Bäumen heranreifen können, verbreitet sich über den Wind im Umkreis von etwa 100m.
Mitte des 18. Jahrhunderts als Ziergehölz aus China nach England eingeführt, erfolgte die Verbreitung von Ailanthus altissima als Zierbaum. Auch als Forstgehölz war er beliebt, da sein Holz aufgrund des hohen Zelluloseanteils zwar hart, aber dennoch sehr elastisch ist. In Städten wurde er zudem gerne als Straßenbaum angepflanzt, da er neben seiner Schnellwüchsigkeit widerstandsfähig gegen Salz, Trockenheit, Abgase und Nährstoffmangel ist. Heute ist er in städtischen und industriellen Bereichen bereits vollständig eingebürgert.
Insbesondere in sommerwarmen Gebieten mit mindestens 20 Sommertagen – bei Temperaturen von mindestens 25 °C – verwildert der lichtliebende Götterbaum. Schwerpunkte sind daher Ballungsräume und wärmebegünstigte Regionen. Der erhöhte Pflegeaufwand sowie Bauschäden im städtischen Raum und an Verkehrswegen verursachen hohe Kosten. Stellenweise wandert der Götterbaum auch in naturnähere Lebensräume wie Halbtrockenrasen oder Auen ein. Das hat negative Folgen für den Naturschutz, da heimische Arten verdrängt werden. Beim Menschen können zudem durch intensiven Kontakt mit Inhaltstoffen der Blätter und des Holzes toxische und allergische Hautreaktionen auftreten.
Um die weitere Verbreitung der invasiven Pflanzenart zu verhindern, sollten Garten- oder Grundstücksbesitzer den Götterbaum nicht neu anpflanzen. Attraktive Alternativen sind zum Beispiel die Vogelbeere Sorbus aucuparia, die Esche Fraxinus excelsior sowie der Spitzahorn Acer platanoides. Sind bereits Pflanzen vorhanden, richtet sich das Vorgehen nach deren Alter: Sämlinge sind auszureißen und zu verbrennen, bei älteren Pflanzen sind die Fruchtstände und Jungtriebe zu entfernen. Fällen sollte man den Götterbaum nur, wenn man auch den Wurzelstock ausgraben kann – und selbst dann kann es sein, dass Stockausschläge und Wurzelschösslinge noch über Jahre ausgerissen oder abgeschnitten werden müssen. Achtung: Beim Fällen der Bäume unbedingt Schutzkleidung tragen! (Quelle: www.aid.de)