Autofahrer, die unter Linden parken, kennen das Problem: Man kommt morgens zum Wagen, möchte gut gelaunt einsteigen und stellt fest: „Türen, Scheiben, Dach – alles klebt!“ Daran ist der Honigtau schuld: ein schönes Wort für etwas Unangenehmes. Es handelt sich nämlich um die Ausscheidungen von Blattläusen. „Die Insekten sind mit einer Art Saugrüssel ausgestattet, mit dem sie die Pflanzen anstechen, um an die nahrhaften Säfte zu gelangen. Am Ende bleiben meist nur noch vertrocknete Blätter und abgestorbene Triebe übrig“, sagt Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung.
Blattläuse befallen nicht nur Straßenbäume, sondern auch Balkon- und Gartenpflanzen. Wer sie bekämpfen möchte, muss nicht gleich zu Chemie greifen. „Ein natürlicher Feind der Blattläuse ist beispielsweise der Marienkäfer. Immerhin frisst schon eine einzige Marienkäfer-Larve bis zu 150 Blattläuse am Tag!“ Die Larven kann man im Internet bestellen, um sie dann auf den „verlausten“ Pflanzen auszusetzen. Auch Florfliegen, Raub- und Spinnmilben sind nützliche Verbündete von Gärtnern und Balkonbesitzern.
Die Deutsche Wildtier Stiftung empfiehlt: Lassen Sie auf ihrem Balkon und auch im Garten immer eine kleine wilde Ecke wachsen, in der sich Insekten wohlfühlen. So fördern Sie das biologische Gleichgewicht. Pflanzen oder säen Sie in den Beeten Wildblumen aus. Die duften so herrlich, dass Hummeln und andere Wildbienen sowie Schmetterlinge sie gern ansteuern.
Und für genervte Autofahrer gilt: Öfter mal den Wagen waschen! Denn das „Läuse-Pipi“ greift den Lack an. Wichtig: In der Waschanlage nur die normale Schaumwäsche wählen. Versiegelungen mit Wachs würden die klebrige Schicht noch konservieren.