Begonien sind seit Jahren die blühenden Klassiker auf Balkonen und im Garten – oftmals sind sie gerade deswegen nicht die erste Wahl von Hobby-Gärtnern. Doch in den eleganten Gartenblühern steckt mehr als erwartet: Begonien sind wahre Blühtalente und überraschen mit einer erstaunlichen Form- und Farbenvielfalt. Dabei sind Begonien äußerst pflegeleicht und verwandeln auch dunklere Bereiche des Draußen-Wohnzimmers in eine glänzende Blütenoase.
Mit etwa 1.000 Arten und Hybriden gehört die Begonie zu den artenreichsten Pflanzengattungen. Ende des 17. Jahrhunderts wurde sie vom französischen Botaniker Charles Plumier, der im Auftrag des französischen Königs Ludwig XIV. reiste, entdeckt und aus Südamerika nach Europa eingeführt. Der Gattungsname ehrt dabei Michel Bégon, Marineoffizier und Reisegefährte Plumiers.
Dank ihrer erstaunlichen Form- und Farbenvielfalt entwickelte sich die Begonie in Europa schnell zu einem der populärsten Gartenblüher. Es ist kaum zu glauben, welche Farbpracht sich in nur wenigen Wochen aus den unscheinbaren braunen Knollen der Pflanze entwickelt. Hängend oder kompakt nach oben wachsend, die Blüten einfach oder gefüllt, Begonien begeistern in vielerlei Statur. Die zahlreichen Farbschattierungen von Weiß über Gelb, Rosa und Rot bis hin zu Orange oder Lachsfarben runden ihre bezaubernde Erscheinung ab. Obwohl Begonien, je nach Sorte, nur etwa zwanzig bis vierzig Zentimeter hoch werden, sind sie durch ihre Blütenpracht kaum zu übersehen und machen sowohl in Balkonkästen, Blumenkübeln als auch in Ampeln eine gute Figur.
Als typische Balkonbegonie gilt die Knollenbegonie „Begonia tuberhybrida“, die schon im Frühsommer mit fröhlichen Farbtupfern beeindruckt. Einen äußerst attraktiven Blütenschmuck bieteb die Hängebegonien. Vom zeitigen Frühjahr bis zum Frost schmücken sie unermüdlich Hängetöpfe und hohe Gefäße mit spektakulären orange-roten Blütentrieben. Als absolute Dauerblüherin gilt die Sorte „Begonia pendula“ die beispielsweise mit weißen Blüten und rosafarbenem Schimmer den Balkon in einen romantischen Rückzugsort verwandelt. Auch Eisbegonien wie „Begonia semperflorens“ sind mit ihren zahlreichen weißen, roséfarbenen oder roten Blüten gern gesehene Gäste im Draußen-Wohnzimmer, denn die äußerst widerstandsfähigen Sorten blühen unermüdlich von Sommer bis in den späten Herbst hinein.
So vornehm die Begonie auch erscheint, so pflegeleicht und anspruchslos ist sie. Dank ihrer Vorliebe für schattige Lagen eignet sich die reizende Pflanze vor allem für weniger sonnenverwöhnte Nord- und West-Balkone. Aufgrund ihres tropischen Ursprungs benötigen Begonien jedoch regelmäßig und reichlich Wasser – Staunässe sollte dabei vermieden werden. Eine Drainageschicht im Topf ist daher Pflicht. Beim Gießen sollte darauf geachtet werden, dass nur die Erde gegossen wird und Blüten oder Blätter nicht nass werden, da diese sonst schnell faulen. Kurzfristige Trockenperioden überstehen Begonien in der Regel auch problemlos, denn in ihren fleischigen und glänzenden Blättern speichern sie Wasser.
Während der Blütezeit freuen sich Begonien alle zwei Wochen über eine Extraportion Dünger im Gießwasser, um genügend Kraft für das Blütenfeuerwerk zu schöpfen. Verwelkte Blüten sollten regelmäßig abgezupft werden, da sich sonst Pilze darauf ansiedeln. Hobby-Gärtner, die Begonien im nächsten Jahr wieder zur Blüte bringen möchten, sollten die Knollen im Herbst wieder ausgraben, Stängel und Blätter entfernen und sie über den Winter an einem trockenen Ort lagern. Im zeitigen Frühjahr, wenn der Frost vorbei ist, werden die Knollen wieder etwa fünf Zentimeter tief in den Blumentopf gelegt und mit einer dünnen Schicht Erde bedeckt. (Blumenbüro)