Gärten sind kleine Paradiese. Orte, an denen wir uns gerne aufhalten, runterkommen, entspannen, wo wir mit Freunden und Familie gemütlich beisammensitzen und den Sommer genießen oder auch alleine die Ruhe auf uns wirken lassen.
„Ein eigener Garten macht glücklich", sagt auch Ben van Ooijen. Der Landschaftsgärtner hat bereits vor über 30 Jahren in der Nähe von Nimwegen die Gärten von Appeltern gegründet, den größten Schaugartenpark Europas. Er betont allerdings, dass ein Garten uns vor allem dann guttut, wenn er tatsächlich zu uns passt: „Einerseits sollte er uns rundum gefallen – also die Pflanzen und Materialien, der Stil der Gestaltung, der Aufbau, andererseits darf er aber auch nur so viel Arbeit fordern, wie wir gut leisten können und wollen. Da ist es bei der Planung ratsam, sich selbst gegenüber ganz ehrlich sein. Ansonsten wird die grüne Oase schnell zur Last."
Drei Anhaltspunkte
Gerade der zweite Punkt überfordert jedoch viele Hausbesitzer. Sie wissen schlichtweg nicht, welche Gehölze, Stauden oder Zwiebelblumen viel Aufmerksamkeit und Pflege brauchen und welche auch mit wenig Zuwendung zufrieden sind. Also werden oft scheinbar pflegeleichte Lösungen gewählt: Eine kurzgeschorene Rasenfläche, grauer Schotter oder die Komplettversiegelung … Das sei aber der falsche Weg, betont van Ooijen: „Ein Garten sollte immer ein ausgeglichenes Verhältnis von lebendigen Pflanzen zu befestigten Böden aufweisen – etwa 70 zu 30% sind meiner Meinung nach ideal. Des Weiteren sind spannende Höhenunterschiede im Garten wichtig: Mindestens die Hälfte der Pflanzen sollte größer als 90 Zentimeter werden. Nicht zuletzt ist zum Wohlfühlen auch ausreichend Privatsphäre entscheidend. Die lässt sich mit größeren Gehölzen und Gräsern, mit Hecken, Mauern oder einem Pavillon schaffen." Mit seinen Ansichten ist der Niederländer nicht allein: So sagt auch das fernöstliche Feng-Shui, dass sich eine karge und eintönige Bepflanzung negativ auf uns Menschen auswirkt – eine Balance von hellen und schattigen, dicht bewachsenen und lichten sowie geselligen und ruhigen Bereichen sei dagegen positiv. Auch verschiedene wissenschaftliche Studien und Untersuchungen haben mehrfach belegt, dass eine grüne Umgebung gut für unsere Gesundheit und unser Befinden ist.
Vielfältige Inspirationen
Aus diesem Grund sieht man in Appeltern auch keine Gärten, in denen Rasen- oder Schotterflächen dominieren. Stattdessen bringen über 200 verschiedene, dichtbepflanzte Schaugärten die Besucher zum Staunen. Denn die Vielfalt, die man hier findet, ist enorm! Es gibt beispielsweise asiatisch anmutende Areale mit Gräsern und Farnen, Japanischem Ahorn, einem Koi-Teich und einem Pavillon aus Holz. Daneben lädt ein eher skandinavisch gehaltener Bereich zum Verweilen ein, mit Gartenhaus und gemütlicher Sitzecke, Rhododendren, Rosen, einer bewachsenen Backsteinmauer und verschiedenen Blühpflanzen in Kübeln. An anderer Stelle bieten interessant geformte Platanen angenehmen Schatten. Ihre Baumscheiben sind mit Bodendeckern bepflanzt und helle Astilben sorgen für Lichtreflexe. Auch verschiedene Varianten von Nutzgärten – zum Beispiel mit Gewächshaus und Hochbeeten, in denen schmackhafter Salat gedeiht – kann man in Appeltern entdecken.
Auf 22 Hektar Land bekommen die Besucher unzählige Ideen für ihr Grundstück zuhause. Pflanzpläne und Informationstafeln sowie die kostenlose Audiotour liefern wichtige und spannende Hintergrundinformationen. Darüber hinaus sind an den Wochenenden erfahrene Landschaftsgärtner vor Ort, die bei konkreten Fragen helfen. Also Fotos vom Garten mitbringen. Egal, ob man nun zu den Gartenbesitzern gehört, die im Grünen vor allem „chillen" möchten oder zu denen, die Spaß daran haben, ihre Freizeit mit den Händen in der Erde oder an der Rosen- und Heckenschere verbringen, in Appeltern findet jeder unzählige Inspirationen und Gedankenanstöße für sein ganz persönliches Gartenglück. Die Schaugärten sind täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. (Quelle: Appeltern)