Die samtige, rosige Diva der Obstbäume

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Mitte Juli leuchten in unseren Gärten die Marillen in sattem Orange und verlocken zum Genuss ihrer köstlichen Früchte.
Frisch vom Baum genascht, besticht die Marille durch Saftigkeit sowie das feine, süß-säuerliche Aroma und ganz nebenbei enthalten die Früchte auch noch eine Vielzahl an wertvollen Inhaltsstoffen. Denken Sie nach der Ernte an einen Rückschnitt, für Marillen ist der August und der September die richtige Zeit dafür. Wer noch keine Marillen hat: der beste Zeitpunkt für das Pflanzen eines Marillenbaums ist nach dem Blattfall an forstfreien Herbsttagen.
Weithin ist sie als zertifiziertes Kulturgut der Wachau bekannt, doch auch hier, im für den Anbau klimatisch günstigen Weinbaugebiet, weiß man um die Empfindlichkeit der Diva unter den Obstbäumen. Die Marille stammt ursprünglich aus China, wo sie bereits seit Jahrtausenden kultiviert und als Nahrungsmittel geschätzt wird. Diese Obstbaumart liebt Sonne und Wärme und ist recht empfindlich gegen Spätfrost. In niederschlagsreichen und kalten Gegenden kann die im Hinblick auf Stresstoleranz zart besaitete Marille schon einmal „vom Schlag getroffen“ werden.
„Beim Setzen eines Marillenbaums müssen Sie auf einen geeigneten Standort sowie auf robuste Sorten achten. In milden Regionen sind Pflanzungen an einem nach Südwesten orientierten, geschützten Platz mit leichtem, durchlässigem Boden möglich. In klimatisch ungünstigeren Gegenden sollte die Marille in geeignetes Substrat an einer geschützten Hauswand gepflanzt werden“, erklärt Katja Batakovic, fachliche Leiterin von „Natur im Garten“.
In der Regel sind Jungbäume bis zum siebten Standjahr durch das Schlagtreffen – das plötzliche Absterben – gefährdet. Haben die Bäume diese kritische Phase überlebt, so tritt in der Regel eine gewisse Alterstoleranz ein. Für eine gesunde Entwicklung ist, neben Standort- und Sortenwahl, die regelmäßige Durchführung wesentlicher Pflegemaßnahmen wichtig. Das Risiko von Frostrissen am Stamm, über welche Krankheitserreger in die Pflanze eindringen können, kann durch das Anstreichen mit einem weißen Baumanstrich reduziert werden. Fruchtmumien und dürre Zweige sollten zur Vorbeugung von Monilia spätestens beim fachgerechten Schnitt nach der Ernte entfernt und im Biomüll entsorgt werden.
Die Marille kommt auch mit kargen Böden gut zurecht und benötigt deshalb nur wenig Düngung – am besten organisch, z.B. mit Kompost. Übermäßige und späte Stickstoffdüngungen wirken sich äußerst ungünstig auf den Triebabschluss und die Baumgesundheit aus. Die Veredelungsunterlage sollte dem vorliegenden Boden sowie der Edelsorte angepasst sein. (NaturimGarten)