Ein Feiertag mit langjähriger Tradition: Am 8. Mai ist Muttertag

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Jedes Jahr am zweiten Sonntag im Mai wird weltweit in vielen Ländern der Muttertag gefeiert. Die Ursprünge gehen auf den amerikanischen Bürgerkrieg um 1865 zurück: Durch den „Mothers Friendships Day“ sollten Verwundete versorgt und Soldaten-Mütter unterstützt werden. Auch wenn das Ziel heute weniger politisch ist: Es geht darum, der Mutter für ihre Arbeit und Fürsorge zu danken.

Bereits in der Antike feierten Griechen und Römer ein Frühlingsfest zu Ehren von Göttinnen und Müttern. Mehr als 1.000 Jahre später, zu Zeiten König Heinrichs III. (1207-1272), erwähnen englische Geschichtsschreiber den ersten „Mothering Sunday“: Ein religiöser Feiertag am vierten Fastensonntag im Kirchenjahr, an dem „Mutter Kirche“ gedacht wurde. Nach dem Gottesdienst wurden die Feierlichkeiten im Kreis der Familie begangen. Erwachsene Kinder kehrten an diesem Tag oft in ihr Elternhaus zurück, um der Mutter zu danken und ihr etwas Gutes zu tun. Daher feiern die Briten ihren „Mothers Day“ bis heute am vierten Sonntag der Fastenzeit – also entweder bereits im späten März oder im frühen April.

Der heutige Muttertag hat seinen Ursprung in den USA. 1865 rief die politisch engagierte Ann Maria Reeves Jarvis in Philadelphia die Mütterbewegung „Mothers Friendships Day“ ins Leben. Zwar versuchte sie, den Tag der Mutter nach Kriegsende als anerkannten Feiertag zu etablieren, doch dies gelang erst ihrer Tochter, Anna Marie Jarvis: Am 9. Mai 1907 verteilte sie vor einer Kirche 500 weiße Nelken an Frauen, zum Gedenken an ihre Mutter. Ein Jahr später wurde in derselben Kirche eine Andacht für alle Mütter gehalten – es war der zweite Sonntag im Mai. Dieser Tag hat sich etabliert: Seit 1914 ist er in allen amerikanischen Bundesstaaten ein offizieller Feiertag.

Die Einführung des Muttertags 1923 in Deutschland ist hauptsächlich den Vertretern der Blumenindustrie zu verdanken. Doch ernstgemeinte Unterstützung und Anerkennung im Alltag spielen für die meisten Frauen eine weit größere Rolle.

„Beim Muttertag zählt der Gedanke und die Geste“, erklärt Petra Timm vom Personaldienstleister Randstad. „Mütter haben mit ihren familiären Aufgaben – zumal, wenn sie parallel berufstätig sind – deutlich mehr als einen anstrengenden Vollzeitjob. Es ist wichtig, dass diese Belastung regelmäßig thematisiert wird.“ Denn das Ziel, die Arbeit der Mütter wertzuschätzen, ist noch längst nicht erreicht. Sowohl in der Gesellschaft als auch in vielen Familien und Unternehmen besteht nach wie vor erheblicher Verbesserungsbedarf – und zwar nicht nur an einem Tag, sondern das ganze Jahr über. (txn-p.)