Viele Wildbienen in Deutschland sind bedroht. Gartenbesitzer können den nützlichen Insekten in ihrem Garten oder auf dem Balkon ein Zuhause schaffen. Spezialisten unter den Insekten haben es nämlich besonders schwer. Die Mohn-Mauerbiene beispielsweise kleidet ihre Niströhren im Sandboden mit Mohnblütenblättern aus, während die Bedornte Schneckenhaus-Mauerbiene nur in verlassene Behausungen der Gartenschnecke einzieht.
Zu den Wildbienen gehören zum Beispiel die Maskenbienen, Furchenbienen, Seidenbienen, Sandbienen, Mauerbienen und die verschiedenen Hummelarten. Mehr als die Hälfte der 560 heimischen Arten sind auf der Roten Liste aufgeführt, informiert die Deutsche Wildtier Stiftung. Ein Großteil der nestbauenden Wildbienenarten nistet im Boden und ist auf offene Stellen angewiesen, die durch Bodenversiegelung und intensive Landnutzung rar geworden sind. Auch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln macht den wilden Verwandten der Honigbiene zu schaffen. Viele von ihnen sind klein und werden leicht übersehen. Dabei sichern die eifrigen Blütenbesucher nicht nur die Ernteerträge der Kulturpflanzen, sondern auch die Vielfalt der Wildpflanzen.
Viele Wildbienenarten profitieren von einer Wildblumenwiese im Garten. Dafür braucht es einen nährstoffarmen Boden. Das bedeutet, die Humusdecke muss abgetragen oder der Boden mit Sand durchmischt werden. Im Fachhandel gibt es Saatgutmischungen mit heimischen Arten, abgestimmt auf Wildbienen. Die Wiese sollte höchstens zweimal im Jahr und erst ab Juni mit einer Sense gemäht werden, rät der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Wer weniger Platz hat, kann Blumenkästen mit Heil- und Gewürzkräutern wie Salbei oder Bohnenkraut bepflanzen.
Alte Bäume, eine Backsteinmauer mit Hohlräumen oder nicht versiegelte Stellen werden gerne von Wildbienen genutzt. Manche Arten nagen ihre Nester in Holz und profitieren von Totholz im Garten. Eine weitere Möglichkeit ist, aus Holzscheiben, Pflanzenstängeln, Schilfhalmen oder Bambusröhrchen Nisthilfen zu basteln. Lassen Sie im Herbst verblühte Stauden stehen und schneiden Sie sie nicht zurück. Hier finden Wildbienen Unterschlupf für den Winter. (Quelle: www.aid.de)