Der Grill und die Gartenmöbel werden weggeräumt, die Pflanzwerkzeuge noch einmal ausgepackt – im Oktober geht die Gartensaison allmählich zu Ende. Jetzt heißt es: Noch einmal richtig die Hände schmutzig machen, damit es im kommenden Frühjahr überall sprießt und blüht. Was es dabei zu tun und zu beachten gilt, erklärt Gartenexperte Fiskars.
An der Strandfigur für den Sommer arbeiten wir im Winter – am perfekten Frühlingsgarten im Herbst! Statt Hanteln werden aber jetzt Schere, Besen und Pflanzwerkzeuge ausgepackt, um Grünflächen und Beete so richtig fit zu machen. Diese fünf Aufgaben stehen dabei unbedingt auf dem Trainingsplan:
1. Das Laub muss weg
Goldenes Herbstlaub mag ganz schön anzuschauen sein – auf dem Rasen kann es aber ganz schön Probleme machen. Denn das Gras muss zum einen atmen, auf der anderen Seite bildet sich unter den Blättern schnell Feuchtigkeit. Und die ist ein perfekter Nährboden für Pilze und andere unliebsame Rasenkrankheiten. Statt praktischen Laubbläsern lieber selbst mit dem Laubbesen rangehen – macht mehr Spaß, hält fit und ist stressfreier für Tiere, die eventuell im Garten überwintern. Bonustipp: Das Laub ist willkommenes Futter für den Kompost, aber auch eine ideale Abdeckung für Beete, wenn es friert. Wer besonders eifrig ist, arbeitet zerkleinertes Laub auch direkt mit einer Gartenkralle in den Boden der Beete ein. Denn Laub zerfällt zu wertvollem Humus!
2. Pflanzen richtig zurückschneiden
Damit Stauden im Frühjahr wieder kräftig blühen, sollten sie im Herbst zurückgeschnitten werden. Dabei gilt: Weniger ist mehr. Allgemein sollten alle kranken und schwachen Pflanzen sowie abgestorbene Zweige und Äste heruntergeschnitten werden. Auch Pflanzenteile, die sich gegenseitig in die Quere kommen, lieber stutzen. Staudenarten wie Stockrosen verausgaben sich in ihrer Blütezeit sehr – verblühte Stauden deshalb auf etwa zehn Zentimeter über dem Boden abschneiden. Für präzises Arbeiten eignet sich dabei vor allem die Bypass-Schere. Klinge und Gegenklinge bewegen sich aneinander vorbei und erzeugen so einen sauberen Schnitt, ohne Stängel oder Ast zu beschädigen. Der letzte Heckenschnitt des Jahres sollte erfolgen, wenn es nachts bereits fröstelt, aber tagsüber noch wärmer ist – dann wachsen die Pflanzen nicht mehr.
3. Gut gepflanzt ist halb geerntet
Winterharte und robuste Pflanzen haben im Herbst ihren großen Auftritt – Stauden, Obstpflanzen und viele Blumenzwiebelsorten lassen sich bis zum ersten Frost problemlos einpflanzen. Kaltkeimer wie Krokusse, Tulpen oder Narzissen brauchen sogar einen richtigen Kälteschock, damit ihre harte Samenschale aufbricht und sie auskeimen. Beim Setzen der Blumenzwiebeln gibt es eine einfache Faustregel: Doppelt so tief eingraben wie sie hoch sind. Auch im Winter darf der Boden nicht austrocknen. Sofern es nicht zu kalt ist, deshalb unbedingt immer regelmäßig gießen. Wenn ein massiver Kälteeinbruch droht, das Erdreich mit einer wärmenden Schicht aus Reisig oder Rindenmulch bedecken.
Übrigens: Früher galt das Umgraben der Beete im Herbst als absolutes Muss. Heute weiß man, dass das empfindliche Gefüge in den oberen Schichten des Bodens besser nicht gestört werden sollte. Anders hingegen bei lehmigen und schweren, tönigen Böden: Sie sollten zur besseren Belüftung weiterhin umgegraben und die Erde so gelockert werden.
4. Der Pflanzen-Umzugsservice im eigenen Garten
Die Gründe für ein Umpflanzen können unterschiedlich sein: Viele merken erst im Laufe der Gartensaison, dass ein Standort nicht optimal ist oder der eigene Garten mal ein Umstyling vertragen könnte. Sobald Pflanzen in ihren Ruhezustand übergehen und sich ihre Säfte in der Wurzel und nicht in den Trieben befinden, ist der ideale Zeitpunkt zum Umpflanzen. Das passiert bei den allermeisten im Herbst – jetzt dürfen Gärtner und Gärtnerinnen sie unbeschadet stören. Einen Umzug der anderen Art erleben dagegen manche Kübelpflanzen. Dabei gilt: Je exotischer das Heimatland, desto eher müssen sie im Winter rein ins Warme. Weniger empfindliche Gewächse dürfen auch im kühlen Keller oder der Garage überwintern.
5. Auch sie brauchen Schutz: Tiere und Insekten im Garten
Im Herbst sollten nicht nur die Pflanzen geschützt werden – auch manche Tiere und Insekten benötigen jetzt unsere Unterstützung. Igel mögen es zum Beispiel, wenn sie sich unter einem kleinen Laubhaufen vergraben können. Sind noch Blätter übrig, in einer Ecke des Gartens einen kleinen Haufen bauen. Insektenhotels, die im Frühjahr oder Sommer aufgestellt wurden, bieten Bienen auch im Herbst Asyl. Dabei nur darauf achten, dass die Häuser vor eisigem Wind geschützt sind. Sofern ein Gartenhäuschen vorhanden ist, einfach die Tür offenlassen – Schmetterlinge suchen hier gerne Zuflucht, sobald es kühler wird. (FISKARS)