Flexibles Flechtwerk: Weidengelfechte im Garten

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Wer gern kreativ im Garten arbeitet, hat keinen Grund, in den Wintermonaten den Kopf hängen zu lassen. Denn dann schlägt die Stunde der Weide! Lediglich ein wenig handwerkliches Geschick ist nötig, um die frischen Weidenruten zu facettenreichen Bauwerken zusammenzufügen, die dann über viele Jahre ihren großen Auftritt im Garten haben.

Schon vor Jahrhunderten galt die Weide als ideales Material zum Flechten von Zäunen und Behausungen. Lange Zeit in Vergessenheit geraten, erlebt insbesondere die Korbweide aufgrund der wachsenden Nachfrage nach einer individuellen, nachhaltigen Gartengestaltung nun eine Renaissance. Die Einsatzmöglichkeiten ihrer flexiblen Ruten sind überaus vielfältig. Für jeden Garten können individuelle Weidenobjekte geschaffen werden, die einen bestimmten Zweck erfüllen und sich gleichzeitig harmonisch in die Umgebung einfügen. Besonders populär sind geflochtene Weidenzäune, die als Wind- und Sichtschutz dienen, einzelne Gartenbereiche akzentuieren oder optisch wenig ansprechende Elemente stilvoll umhüllen. Eine absolute Attraktion für Kinder sind Weidentipis, die im Garten zum Rückzugsort und Abenteuerspielplatz werden.

Facettenreiche Zaunköniginnen
Man muss keine gärtnerische Ausbildung haben, um seinen eigenen Weidenzaun zu bauen. „Wichtig ist aber, dass sich der Gartenbesitzer darüber klar wird, welche Art von Zaun er in seinem Garten haben möchte. Hierfür sollte er zunächst entscheiden, ob der Weidenzaun anwachsen und als lebendes Bauwerk im Garten gedeihen, oder keine Wurzeln bilden und somit nicht austreiben und wachsen soll“, erklärt Ulf Manke, Bereichsleiter beim Unternehmen re-natur, das auf ökologische und nachhaltige Produkte für Haus und Garten spezialisiert ist. „Die beste Zeit, um lebende Weidenzäune zu errichten, sind die Monate Januar bis März. Denn Weidenruten werden in den Wintermonaten geerntet und sollten frisch verarbeitet werden“, empfiehlt der Fachmann. re-natur bietet seinen Kunden ab Mitte Januar frische Weidenruten und Weidenstangen für unterschiedliche Flechtwerke an und berät bei der Wahl des passenden Zauntyps. So sind lebende Weidenzäune nicht von Vornherein blickdicht, sondern entwickeln sich mit der Zeit, wenn die Ruten austreiben und dicker werden. Die Stabilität dieser Weidenzäune wird von Jahr zu Jahr besser, da die Wurzeln dem Bauwerk Halt geben. Von Frühjahr bis Herbst tragen lebende Weidenzäune Blätter und bieten verschiedenen Tieren Lebensraum. Einmal pro Jahr sollten diese Zäune zurückgeschnitten werden, da sie ansonsten zu stark wuchern. Nicht austriebsfähige Weidenzäune hingegen können sofort blickdicht geflochten und in verschiedenen Farbkombinationen aus geschälten und ungeschälten Ruten gestaltet werden. Da sie nicht anwachsen und dementsprechend keine Wurzeln bilden, sind sie allerdings nicht ganz so stabil wie lebende Weidenzäune und haben eine kürzere Lebensdauer.

Flechtwerk: Von einfach bis anspruchsvoll
Für beide Arten von Weidenzaun gibt es verschiedene Flechtformen. Diese variieren von sehr einfach bis anspruchsvoll. Für welche Form man sich entscheidet, hängt vom persönlichen Geschmack, aber auch von der Funktion ab, die der Zaun erfüllen soll. Für lebende Weidenzäune gelten grundsätzlich folgende Regeln: Die Ruten müssen Bodenkontakt haben, um anwachsen und Wurzeln schlagen zu können. Daher sollten sie bis zu einer Tiefe von etwa 20 cm im Boden versenkt werden. Hierfür kann man zum Beispiel ein Graben ziehen, der nach Einsetzen der Ruten zugeschüttet und gewässert wird. Alternativ kann eine Eisenstange dazu dienen, Löcher vorzubohren, in denen die einzelnen Ruten verankert werden. „Für die einfachste Form des lebenden Weidenzauns steckt man die Weidenruten senkrecht nebeneinander in den Boden, ohne sie zu verflechten. Dieser Zauntyp wird, wie jeder lebende Weidenzaun, mit der Zeit blickdicht und aufgrund der Wurzeln stabil“, so Manke. Ein wenig anspruchsvoller, aber auch für Laien geeignet, ist zum Beispiel der Belgische Zaun, bei dem die Ruten rautenförmig verflochten werden. Lebende Weidenzäune bevorzugen einen schweren, wasserspeichernden Boden, der oft gewässert werden muss.

Das Weidentipi: Rückzugsort und Spielwiese
Ein Paradies für kleine, aber auch große Indianer ist ein Weidentipi im Garten. Um den Bau zu erleichtern, bietet re-natur einen Bausatz an, der das komplette Weidenmaterial für ein Tipi mit etwa 2 m Durchmesser enthält. „Wer ein wenig handwerkliches Geschickt mitbringt, kann das Tipi innerhalb eines Nachmittags bauen“, verspricht Ulf Manke. Auch bei der Indianer-Behausung handelt es sich um ein lebendes Weidenobjekt, das bei richtiger Pflege im Laufe der Jahre wunderbar dicht wird und von Frühling bis Herbst belaubt ist. Wie der lebende Weidenzaun muss das Tipi regelmäßig bewässert und einmal pro Jahr in Form geschnitten werden. (re-natur)