Forschung: Überlebenskünstler in der Antarktis

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Forscher untersuchen, wie Moose in Gegenden mit unwirtlichen Bedingungen überleben können
Den Einfluss des Klimawandels auf die Pflanzenwelt in der Antarktis verstehen: Der Rektor der Universität Freiburg, Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer, und der Präsident des Korea Polar Research Institute KOPRI/Südkorea, Dr. Ho-Il Yoon, haben ein Kooperationsabkommen für Moosforschung unterzeichnet. Die beiden Biologen Prof. Dr. Ralf Reski von der Universität Freiburg und Dr. Hyoungseok Lee vom KOPRI werden das Genom eines antarktischen Vertreters der Moosart Sanionia uncinata entziffern und mit dem Genom des Modellmooses Physcomitrella patens vergleichen, das nicht in der Antarktis wachsen kann. Das Projekt wird aus KOPRIs „Polar Genomes 101 Project“ bezahlt. „Wir freuen uns auf diese Forschung und erwarten neue Erkenntnisse über die Anpassung der Pflanzen an raue Umweltbedingungen“, sagt Reski.

Die Antarktis ist wohl am besten für ihre Pinguine bekannt, doch sie beheimatet auch mehr als 100 Moosarten, die die Pflanzenwelt auf diesem Kontinent mit seinen Minustemperaturen, seiner schlechten Bodenqualität sowie dem Mangel an Feuchtigkeit und Sonnenlicht ausmachen. Bisher ist nicht bekannt, wie Pflanzen überhaupt unter solchen erschwerten Bedingungen überleben können und wie die von Menschen erzeugte globale Erwärmung die Pflanzenwelt in der Antarktis beeinflussen wird. „Wir werden in dem Moos nach noch unbekannten Signalmechanismen suchen, die sich seit Millionen von Jahren entwickelt haben, um das Leben in entlegenen und unwirtlichen Orten zu ermöglichen.“

Ralf Reski ist Professor für Pflanzenbiotechnologie an der Albert-Ludwigs-Universität. Er ist Gründungsmitglied des Freiburger Exzellenzclusters BIOSS Centre for Biological Signalling Studies und erforscht seit mehr als 30 Jahren das Moos Physcomitrella. Reski entwickelte es von Grund auf zu einem weltweit anerkannten Modellorganismus, den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für biologische Grundlagenforschung und Pflanzenbiotechnologie nutzen. (Uni Freiburg)