Allmählich wird es Zeit für die Frühlingsbepflanzung der Gräber auf dem Friedhof. Je nach Region und Wetterlage geht es schon im März damit los. Nach einer kalten Nacht können die Frühlingsblumen zwar etwas geknickt aussehen, sie stehen aber mit der Sonne im Lauf des Morgens wieder auf. Die wärmenden Sonnenstrahlen locken auch die Zwiebelblüher aus der Reserve. Mit ihren frischen Farben machen die Frühlingsblumen gute Laune und Lust auf´s Gärtnern. Und da ist er dann auch wieder, der bayerische Himmel strahlend weiß und blau. Wie wär´s denn mal mit einer Grabbepflanzung ganz in weiß-blau, passend zum Frühlingshimmel? Wer im Trend liegen will, der wählt dieses Jahr allerdings die Baby-Farben Rosa und Hellblau, die sind auch in der Mode und in der Einrichtung angesagt.
Aus einem reichen Pflanzenschatz kann schöpfen, wer den bayerischen Himmel nachpflanzen will. Für die blauen Partien bieten sich zum Beispiel Traubenhyazinthen, der Frühlingsenzian, Vergiss-mein-nicht, das Gedenkemein oder der blaue Steinsame an. Als Hingucker eignet sich auch die blaue Bart-Iris, die ebenfalls ab April blüht. Die Iris ist die Staude des Jahres 2016 und könnte in ihrem Ehrenjahr durchaus Einzug auf dem Friedhof halten. Für duftige weiße Wolken auf dem Grab sorgen zum Beispiel die Gänsekresse und die Schleifenblume. Aus der Stiefmütterchen-Familie gibt es ebenfalls jede Menge Sorten in weiß oder blau beim Gärtner Ihres Vertrauens, der Sie gerne bei der Auswahl berät.
Die amerikanische Firma Pantone, Urheber eines international in der Druckindustrie verwendeten Farbsystems, hat die Farben „Rosé-Quarz“ und „Serenity“, einen hellblauen Ton, zu den Farben des Jahres 2016 erklärt. Warum nicht auch mal mit der Grabbepflanzung der Mode folgen? Wo sich die eben benannten, hellblauen Frühlingsblumen ebenso leicht und schön mit rosa Exemplaren wie Bellis, Hyazinthen, Tulpen, Primeln oder Gänsekressen kombinieren lassen.
Das kreative Gestalten macht auch Josef Holzer junior von der Gärtnerei Holzer in Geretsried im Frühling richtig Spaß: „Für die Frühlingsbepflanzung gibt es so viele tolle Möglichkeiten der Zusammenstellung. Meine Anemonen und Ranunkeln, die gerade noch knospig im Gewächshaus stehen, warten schon auf ihren Einsatz. Ich kombiniere sie mit Bellis, Primeln, Stiefmütterchen und Schleifenblume auf den Gräbern zu richtig schönen Frühlingsinseln oder gleich ganzen Frühlingswiesen. Wenn die Witterung mild bleibt, kann ich sogar im Frühling schon mit Schaumblüte (Tiarella) arbeiten.“
Selbst wenn es zu Ostern noch einmal Schnee geben sollte, haben die Friedhofsgärtner schon Einiges zu tun. „Wenn zu Ostern noch Schnee liegt, bepflanzen wir Schalen mit bunten Frühlingsblumen und bringen diese auf die Gräber“, berichtet Josef Holzer jun. „Die Farben leuchten im Schnee umso mehr und ein bisschen Frost macht den Pflanzen nichts aus. Wenn es dagegen mild bleibt, beginne ich zudem schon mit der Neuanlage und den Provisorien von Pflegegräbern. Das heißt, ich bereite Hügel nach Beerdigungen, geschmückt mit Schalen. Oder ich gestalte ein Grab neu mit ausdauernden Elementen wie Gehölzen und Bodendeckern.“ Mehr zur vielfältigen Arbeit der Friedhofsgärtner in Bayern finden Sie unter www.dauergrabpflege-bayern.de.