Besonders wegen ihrer großen, dekorativen Blätter setzen Landschaftsgärtner die Staude gerne bei der Gartengestaltung ein. Da die meisten Sorten schattige bis halbschattige Standorte bevorzugen, lassen sich mit den eindrucksvollen Blattschöpfen der Funkien vor allem nicht so sonnenverwöhnte Flächen verschönern. Hier kommt ihre große Vielfalt zur Geltung: Das Laub kann je nach Art und Sorte groß oder klein, dick oder dünn, gewellt oder glatt, länglich oder breit herzförmig sein. Auch die Blattfärbung zeigt viele Variationen: von gelblich über hellgrün und sattgrün bis zu blaugrün. Einige Funkien schmücken ihre Blätter auch mit aparten Zeichnungen in Creme, Weiß oder Gelb. Gerade durch die Leuchtkraft dieser sogenannten Panaschierungen können dunkle Gartenbereiche elegant aufgehellt werden. Was viele nicht wissen: Mittlerweile gibt es auch sonnenverträgliche Funkiensorten: ‘August Moon’ und ‘Sum and Substance’ zeichnen sich beispielsweise durch ihre dicken Blätter aus und kommen daher mit mehr Sonneneinstrahlung gut zurecht. Die gelbblättrigen Funkien benötigen sogar ausreichend Licht, damit sich ihre Farbe ausbilden kann. Eine zu intensive Beleuchtung würde hier allerdings zu Brandflecken führen. Deshalb ist für sie ein Platz in der Morgensonne genau richtig.
Weiße und violette Blüten
Funkien gibt es in verschiedenen Wuchshöhen. Das Spektrum reicht von charmanten Minis, die nur eine Blatthöhe von fünf Zentimetern erreichen bis zu beeindruckenden XXL-Exemplaren, die bis zu einem Meter groß werden. Zwar richtet sich das Augenmerk bei den Stauden üblicherweise auf deren schönes Laub, aber ihre zarten glockenförmigen Blüten sind ebenso erwähnenswert. Von Juli bis September bilden die Pflanzen lange Stiele mit Trauben von weißen bis violetten Blüten, von denen einige sogar duften. Die Blühdauer ist bei den meisten Sorten recht kurz, allerdings gibt es auch Ausnahmen wie zum Beispiel die Funkie ‘Lancifolia’, die sich recht lange mit ihren helllila Blüten schmückt.
Feucht und nährstoffreich
Die Ansprüche der Funkien an den Boden sind eher gering. Humoses, schön lockeres und nährstoffreiches Substrat ist für die Blattschmuckstaude ideal. Damit sich das dekorative Laub im Frühjahr gut entwickelt, empfehlen Landschaftsgärtner, die Erde mit Kompost oder Dünger anzureichern. Auf eine Abdeckung des Bodens mit Rindenmulch sollte aber verzichtet werden. Weil die großen Funkienblätter viel Wasser verdunsten, muss die Erde in den Sommermonaten immer gut feucht gehalten werden. Staunässe mögen die Schönheiten allerdings gar nicht.
Da Funkien recht spät austreiben, kombinieren die Experten für Garten und Landschaft sie häufig mit Frühjahrsblühern wie Tulpen oder Schneeglöckchen. Diese Frühjahrsboten stehen solange im Rampenlicht, bis sich die imposanten Blätter der Stauden entfalten und das dann langsam welkende Laub der Zwiebelblumen verdecken. Dank ihrer Vorliebe für schattige Standorte und ihren tiefen, fleischigen Wurzeln sind Funkien auch für die Bepflanzung unter Bäumen oder am Gehölzrand gut geeignet. Selbst unter Flachwurzlern wie Birke und Spitz-Ahorn haben sie keine Probleme. Mit einer Kombination aus verschiedenen Funkien-Sorten, Gräsern wie Segge und Waldmarbel, Farnen sowie Stauden wie Astilbe, Silberkerze und Eisenhut können Landschaftsgärtner eine naturnahe Waldszenerie im Garten entstehen lassen. Auch in der Nähe eines Gartenteiches fühlen sich Funkien sehr wohl, da sie hohe Luftfeuchtigkeit lieben. Hier an exponierter Stelle kommen besonders imposante Erscheinungen wie die graublauen Sorten ‘Big Daddy’ und ‘Blue Angel’ gut zur Geltung. Aber auch neben der Haustür im Vorgarten oder dem Eingang zum Hof kann man mit ihnen deutliche Akzente setzen – besonders dann, wenn man ihnen dezente Begleiter, wie beispielsweise niedrige Bodendecker wie Efeu oder die Teppich-Glockenblume, zur Seite stellt.
Die beeindruckenden Blätter der Funkien stehen leider auch bei Schnecken hoch im Kurs. Kaum haben sie sich im Frühling entrollt, sind oft auch schon die ersten Löcher hineingefressen. Frühzeitig einen Schutzring aus Schneckenkorn um die Pflanzen zu streuen, kann Abhilfe schaffen. Wer allerdings darauf verzichten möchte, sollte Sorten wählen, deren Blätter fester sind und es den gefräßigen Tieren etwas schwerer machen: beispielsweise die Funkien ‘Halcyon’ oder ‘June’. Auch kann es hilfreich sein, die Blattschönheiten in erhöhte Gefäße zu setzen. So lassen sich nicht nur die lästigen Schnecken abhalten, sondern auch sehr interessante, gestalterische Effekte in den Beeten erzielen. (BGL)