Städte können viel zum Klimaschutz beitragen und dabei gleichzeitig für ihre Bewohner attraktiver werden. Ein Zukunftskonzept zu städtischer Mobilität des renommierten dänischen Stadtplanungsbüros Gehl, das Greenpeace heute vorstellt, zeigt große Potenziale, CO2 zu sparen. Es orientiert sich am wachsenden Radverkehr und dem Ausbau von Bus und Bahn.
Öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, verursacht verglichen mit dem eigenen Auto drei Viertel weniger Emissionen. Radfahrer erzeugen gar kein CO2 und beanspruchen dabei zudem weit weniger öffentlichen Raum als Autofahrer. „Das Zeitalter der Autostadt ist vorbei. Kopenhagen, Amsterdam oder Berlin zeigen, wie Städte mit mehr Radfahrern sauberer und attraktiver werden“, sagt Greenpeace-Verkehrsexperte Daniel Moser. „Andere Städte müssen diesen Beispielen folgen und künftig deutlich mehr in den Ausbau des Radverkehrs investieren.“
Verkehr liegt beim Klimaschutz weit zurück. Der CO2-Ausstoß stagniert hier seit 1990, während Deutschland insgesamt seine Emissionen in diesem Zeitraum um 27 Prozent gesenkt hat. Künftig werden weit größere Anstrengungen nötig sein. Mit dem Pariser Klimaabkommen haben sich Industrieländer im vergangenen Dezember faktisch dazu verpflichtet, noch vor dem Jahr 2035 klimaneutral zu werden. Dies kann nur gelingen, wenn auch die Zahl der Verbrennungsmotoren in den kommenden Jahren drastisch sinkt. Hierbei kommt Städten eine Vorreiterrolle zu. Paris, Oslo oder Helsinki haben bereits begonnen, Autos mit Verbrennungsmotoren deutlich zu beschränken und mittelfristig ganz zu verbieten. Möglich wird das, weil Städte mit ihrer hohen Bevölkerungsdichte rasch nachhaltige Alternativen anbieten können. „Die Liebesbeziehung der Menschen zu ihrem Auto flaut langsam ab. Viele Menschen fragen sich: Warum müssen wir Autos derart viel Platz einräumen?“, sagt Jan Gehl, Gründer des gleichnamigen Instituts. Greenpeace fordert einen CO2-neutralen Verkehr in deutschen Städten bis spätestens 2030.
AUSBAU DES RADVERKEHRS HAT VOLKSWIRTSCHAFTLICHE VORTEILE