Als Gartenbesitzer trennt man sich nur höchst ungern von älteren Bäumen. Sie haben etwas Anmutiges, Ehrfürchtiges an sich und geben Haus und Grundstück Charakter. Oft verbindet man mit ihnen auch Erinnerungen und besondere Ereignisse. Vielleicht hat man den Baum bei der Geburt des Kindes gepflanzt oder anlässlich des Todes eines geliebten Menschen. Manche Ehepaare haben unter dem grünen Blätterdach für ihre Hochzeitsfotos posiert und sitzen dort im Sommer liebend gerne auf einer Bank. Bitter ist es, wenn Veränderungen im Garten anstehen und der Baum ausgerechnet dort verwurzelt ist, wo etwas Neues angelegt werden soll, zum Beispiel eine sonnige Terrasse. Manchmal sind es auch rein praktische Gründe, weswegen das Gehölz nicht mehr an seinem ursprünglichen Standort stehen bleiben kann: Wenn er das Haus zu stark beschattet oder mit anderen Bäumen um Platz konkurriert, was dann?
Einen alten Baum verpflanzt man nicht – oder doch?
„Viele Gartenbesitzer nehmen an, dass ihnen in solchen Situationen nur übrigbleibt, den Baum zu fällen", erklärt Michael Hartmann, Vorsitzender des Arbeitskreises Baumpflege im Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL). „Dabei kann im Grunde fast jeder Baum auch verpflanzt werden, solange er gesund ist und es der Standort sowie die Größe des Baumes zulassen." Das ist natürlich kein einfaches Unterfangen – vor allem, wenn es sich um einen größeren und alten Baum handelt. Gartenbesitzer können in solchen Fällen professionelle Hilfe in Anspruch nehmen: Auf Großbaumverpflanzung spezialisierte Baumpfleger oder Landschaftsgärtner sind hier die besten Ansprechpartner. Sie haben einerseits die entsprechenden Maschinen, mit denen sich auch große Bäume schonend ausgraben und an einen neuen, bereits vorbereiteten Platz im Garten transportieren lassen. Vor allem aber verfügen sie über das nötige Fachwissen für eine Verpflanzung. Sie wissen, was getan werden muss, damit der Baum den Umzug gut übersteht und an seinem neuen Platz sicher anwächst. Sie sorgen zum Beispiel für eine ausreichende Nährstoffversorgung im Boden, bringen eine vorläufige Verankerung an, die Standfestigkeit gewährleistet. „Eine Verpflanzung bedeutet für einen Baum natürlich Stress", betont Hartmann. „Aus diesem Grund ist es wichtig, dass er schonend bewegt wird und an seinem neuen Standort gute Bedingungen vorfindet. Außerdem sind eine umfangreiche Nachsorge und Kontrolle notwendig." Ist der Baum schließlich gut angewachsen, können sich die Gartenbesitzer weiterhin an ihm und den damit verbundenen Erinnerungen erfreuen.
Alter Baum in neuem Garten
Gehölze ziehen nicht nur innerhalb eines Gartens um, sondern manchmal auch über die Grundstücksgrenzen hinaus. Nämlich dann, wenn sich Gartenbesitzer einen großen Baum wünschen, aber nicht erst Jahre – ja sogar Jahrzehnte – warten möchten, bis er eine entsprechende Größe erreicht hat. Natürlich ist es faszinierend und beeindruckend, einen Baum mit der Zeit wachsen zu sehen, doch manchmal soll es auch im Garten einfach schnell gehen. Für diesen Wunsch gibt es ein umfangreiches Sortiment an Groß- und Solitärgehölzen, die bereits eine entsprechende Größe aufweisen, zum Beispiel in Baumschulen. In der Beratung mit einem Landschaftsgärtner findet sich garantiert das passende Gehölz, das sich mit seiner Form, Höhe und Breite gut in den Garten einfügt und für den gewünschten Standort geeignet ist. Auch den Transport und die anschließende Pflanzung übernehmen sie natürlich und sorgen dafür, dass der Baum gut anwächst. „Auch die jetzige Jahreszeit ist für eine Großbaumverpflanzung geeignet", erläutert Hartmann vom BGL. „Denn der Baum kann sich bis zum Austrieb im Frühjahr leichter an den neuen Standort gewöhnen und gut wurzeln."