Blau leuchtende Felder aus blühendem Bienenfreund (Phacelia), strahlend gelbe Senf- oder zartrosa Buchweizenblüten sind nicht nur im Sommer eine Augenweide und ein Schmaus für Insekten: Eine lebendige Decke aus Gründüngungspflanzen ist im Garten eine beliebte Kur für den Boden, die ihn vor der Witterung schützt. Die Bedeckung kahler Beete im Herbst und Winter durch Aussaat geeigneter Pflanzen ist dekorativ und unterdrückt das Wachstum unliebsamer Beikräuter.
„Nach dem Abernten der Gemüsebeete folgen die „Bodentherapeuten“ Phacelia, Inkarnatklee, Winter- oder Zottelwicke und Gelbsenf. Sie können bis in den September, Spinat und Vogerlsalat sogar noch im Oktober, breitwürfig ausgesät und zusätzlich beerntet werden.“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin von „Natur im Garten“.
Die grün-bunte Pflanzendecke hilft mit, Nährstoffauswaschungen sowie Verschlämmungen zu vermeiden und das Bodenleben zu schützen. In einem milden Herbst kommen Senf (gelbblühend) und Ölrettich (weiß-violett blühend) noch zur Blüte. Inkarnatklee und Zottelwicke überwintern und zeigen ihre roten bzw. violetten Blüten im späten Frühjahr (Ende Mai).
Die gebildete Grünmasse reichert den Boden mit Humus an. Dadurch kann er eine stabile Struktur aufbauen und mehr Wasser aufnehmen und halten. Selbst Bodenverdichtungen als Folge von Bautätigkeiten können durch tiefwurzelnde Gründüngungspflanzen wie Gelbsenf, Ölrettich, Ackerbohne oder Winterraps durchbrochen werden, die alle auch im Herbst ausgesät werden können. Sonnenblumen – ebenfalls Tiefenbohrer – werden aber erst wieder von Mitte April bis August angebaut. Bei stark geschädigten Böden ist es ratsam, eine Gründüngung mindestens ein Jahr auf der Fläche stehen zu lassen.
Nicht winterharte Gründüngungspflanzen wie die Phacelia frieren im Winter ab und bedecken den Boden als schützende Mulchschicht. Sie haben den Vorteil, dass sie für die erneute Bepflanzung oder Aussaat im nächsten Jahr nicht umgegraben, sondern einfach nur weggerecht werden müssen.
Winterharte Gründüngung macht etwas mehr Arbeit: sie wird im Frühjahr abgemäht. Die oberirdischen Pflanzenreste werden entweder entfernt und kompostiert oder verbleiben auf der Fläche, werden zerkleinert und oberflächlich in den Boden
eingearbeitet. Der im Boden verbleibende Stoppel wird auf jeden Fall eingearbeitet und auch die Wurzeln der Gründüngungspflanzen bleiben im Boden. Nach ca. 2-3 Wochen sind die Pflanzenreste verrottet und es kann neu bepflanzt/ ausgesät werden. Stauden und Gehölze kann man sofort pflanzen. (Natur im Garten)