Die als FFH (Fauna, Flora, Habitat)- und Vogelschutzgebiet ausgewiesene Wieseckaue bei Gießen ist eine weitläufige Auenlandschaft, in der viele seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten vorkommen. Das Schutzgebiet beginnt hinter dem Waldbrunnenweg Richtung Osten und erstreckt sich im Stadtgebiet Gießen entlang der Wieseck in Richtung Trohe und Rödgen. Nicht nur Spaziergänger, auch Jogger, Walker, Radfahrer und Skater genießen bei schönem Wetter die weitläufige Landschaft.
Das Bedürfnis nach Erholung, die landwirtschaftliche Nutzung sowie der Schutz der Natur finden hier im gleichen Raum statt. Daher ist es sehr wichtig, bestimmte Spielregeln zu beachten. Die Gefahrenabwehrverordnung der Stadt Gießen schreibt deshalb das Anleinen von Hunden in der Wieseckaue grundsätzlich vor, insbesondere auch um Unfälle zu verhindern.
Störungen sind oftmals nicht beabsichtigt. Zu beobachten sind jedoch breite Trampelpfade mitten durch die Wiesen. Diese Pfade schädigen die Landwirte und beeinträchtigen die Wiesenvögel erheblich. Zum Schutz der Wiesen und der darin brütenden Vögel dürfen die Wege nicht verlassen werden.
Störungen vermeiden
Jede Störung in der Brut- und Setzzeit gefährdet die Brut und kostet den Vogel beim Auffliegen viel Energie, teilweise werden sogar Nester mit Jungvögeln aufgegeben. Denn schon ein einmaliges Vertreiben von den Eiern durch frei laufende Hunde oder Spaziergänger, die durch die Wiesen gehen, kann zur Aufgabe des Eigeleges oder zum Verlassen der Küken führen.
Neben der Störung der auf den Böden brütenden Vogelarten, wird das Mähgut der Landwirte massiv durch Hundekot verschmutzt. Das Heu einiger Wiesen in der Wieseckaue ist so stark mit Hundekot verunreinigt, dass es nur noch entsorgt werden kann. Der Landwirt verliert damit den Wert seiner Nutzpflanzen und muss enorme Geldeinbußen tragen.
Das Regierungspräsidium Gießen appelliert daher an alle Besucher der Wieseckaue, die Wege nicht zu verlassen und Hunde an der Leine zu halten.