Honigbienen: Neuer Parasit aus Asien

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Der weltweite Temperaturanstieg hat negative Folgen für hiesige Honigbienen. Er führt dazu, dass sich ein asiatischer Bienenparasit auch in Europa ausbreitet, erklären Wissenschaftler der Freien Universität Berlin und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Der Schädling verursacht bei der Honigbiene (Apis mellifera) die Nosemose – eine Darmerkrankung der erwachsenen Biene, die zu Durchfällen und schließlich zum Tod der infizierten Tiere führt.

Ursprünglich war in Europa nur der Honigbienen-Parasit Nosema apis verbreitet. In den vergangenen Jahren hat sich sein asiatischer Verwandter, Nosema ceranae, in hiesigen Völkern verbreitet, der mitverantwortlich für hohe Völkerverluste sein könnte. Die Wissenschaftler verglichen das Wachstum der beiden intrazellulären Krankheitserreger in der Honigbiene. Dazu entnahmen sie Brutwaben von drei unterschiedlichen Völkern und Arbeiterbienen, die im Labor bei über 30 Grad und 50-prozentiger Zuckerlösung gehalten wurden.

Die Experimente zeigten, dass sich die Parasiten gegenseitig im Wachstum hemmen. Der asiatische Parasit ist offenbar widerstandsfähiger und hat einen noch größeren negativen Einfluss auf seinen Konkurrenten, dessen Fitness und Populationsgröße. In weiteren Studien sollen die genauen Zusammenhänge erforscht werden. Die Wissenschaftler halten es für wahrscheinlich, dass sich Nosema ceranae weiter ausbreitet und die Verluste bei europäischen Bienenvölkern zunehmen. (Quelle: www.aid.de)