Im Klosterviertel wird der Gaisbach renaturiert

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Was im Bereich des neuen Mündungsbeckens am Kurhaus bereits umgesetzt wurde, wird jetzt im Klosterviertel fortgeführt: der naturnahe Gewässerumbau des Gaisbachs. Neben dem Flüsschen Alb wurde am Kurparkeingang nämlich auch der Gaisbach bis zur Dobler Straße renaturiert. Und das mit Erfolg, Flora und Fauna entwickeln sich sichtlich prächtig. Sogar die Wasseramsel, ein seltener Vogel, der sich vor allem an klaren Bächen und Flüssen in Wald- und Bergregionen aufhält, wurde im Kurpark gesichtet. Der ökologische Vorteil und der verbesserte Hochwasserschutz sind gute Argumente, um den Gais-bach nun auch auf einer Länge von rund 200 m entlang der Klostermauer im Klosterviertel zu renaturieren. Das sehen auch das Land Baden-Württemberg sowie das Landratsamt Calw so. Sie unterstützen das städtische Projekt sowohl finanziell als auch mit Expertenwissen. Die Kosten von rund 454.000 Euro werden zu 85% vom Land Baden-Württemberg gefördert. Seit kurzem laufen die Wasserbauarbeiten, die bis zur Eröffnung der Gartenschau 2017 abgeschlossen sein werden.

Der zuvor eng angelegte und begradigte Kanal wird aufgebrochen und anschließend naturnah und leicht geschwungen gestaltet. Sandsteine aus der alten Kanalmauer werden als Störsteine im Wasser eingesetzt und sorgen für eine geringere Fließgeschwindigkeit, damit sich auch Kleinstlebewesen ansiedeln können. Wild wuchernde Büsche und Bäume werden zum Teil gefällt und zurückgeschnitten. Doch ausgedient haben die Wurzeln und Baumstämme nicht. Im Wasser fest verankert dient das Totholz etwa als Unterschlupf für Fische, um sich vor Fischreihern zu verstecken. Im Uferbereich wird der Asphalt aufgebrochen, damit eine abgeflachte naturnahe Böschung geformt werden kann.

Auch aus touristischer Sicht ist die Renaturierung des Gaisbachs gewinnbringend. Zum einen wird das Gewässer wieder erlebbar: Ein neuer Wasserpfad mit Infotafeln erklärt Besucher- und Schulgruppen künftig, wie einst die Mönche des Zisterzienserklosters das Wasser des Gaisbachs für ihr alltägliches Leben genutzt haben. Neben der historischen Bedeutung der Wassernutzung wird durch das Projekt zudem die historische Klostermauer wieder deutlich herausgestellt und für Bürger sowie Besucher erlebbar. Die Sanierung der Klostermauer wird von der evangelischen Kirche unterstützt.