Die Digitalisierung ist mittlerweile in jedem Bereich unseres Lebens angekommen: Wir überweisen online, tippen unseren Einkaufszettel ins Smartphone, analysieren unsere Laufrunden via App und haben sogar ein smartes Haus.
Darin brauchen wir uns weder um die Rollläden, noch die Heizung zu kümmern, selbst das Licht steuert sich ganz automatisch. Unser Fernseher reagiert auf Zuruf und die Kaffeemaschine springt parallel zum Wecker an, sodass wir am Morgen schon beim ersten Schritt in die Küche mit einem herrlichen Duft begrüßt werden. Da wundert es nicht, dass auch der Garten immer intelligenter wird und digitale Technik unser Leben im Grünen erheblich erleichtert.
Mehr Zeit für schöne Gartenarbeit
Gartenarbeit entspannt und entschleunigt, sie erdet im wahrsten Sinne des Wortes, man ist an der frischen Luft und kommt zur Ruhe, beschäftigt sich mit der Natur und blickt nach vorn – das betonte schon die berühmte Schauspielerin Audrey Hepburn, als sie sagte: „Einen Garten zu pflanzen, heißt, an Morgen zu glauben!"
„Für viele ist die Beschäftigung im und mit dem Garten Teil des Gartenvergnügens. Selbst, wenn es möglich wäre, wollen sie gar nicht, dass alles automatisch passiert. Daher beschränkt sich das Interesse der Hobbygärtner auf eine relativ kleine smarte Produktpalette: Dort steigt die Nachfrage jedoch stetig", weiß Joachim Eichner vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) e.V.. „Das betrifft die monotonen und wiederkehrenden Tätigkeiten, die viel Zeit in Anspruch nehmen und mitunter sehr mühsam sind – hier sind intelligente Lösungen bei Gartenbesitzern sehr willkommen."
Sparsam und effektiv
Die Klimaveränderungen zeigen sich immer deutlicher: Der Sommer 2018 war heiß und trocken. Auch für dieses Jahr werden wieder Monate mit wenig Niederschlag und hohen Temperaturen prognostiziert. Wer dann nicht täglich gießt, steht schließlich vor braunen Hecken und verbranntem Rasen. Doch vielen ist das zeitlich oder körperlich schlichtweg nicht möglich. In diesen Fällen raten Landschaftsgärtner, automatische Bewässerungssysteme in den Garten zu integrieren. Diese können zeitlich programmiert werden und sind auf diese Weise ressourcenschonend, denn sie gießen genau dann, wenn es am effektivsten ist – früh morgens oder während der Abendstunden. Zu diesen Zeiten ist die Verdunstung am geringsten und die Effizienz des eingesetzten Wassers beinahe optimal. Die Experten für Garten und Landschaft stellen die Bewässerungsanlagen zudem in Hinblick auf Bodenqualität, Bewuchs und Grundstückslage individuell auf den Garten ein. So bekommen die Pflanzen die Menge an Wasser, die sie benötigen. Da das natürlich auch davon abhängt, wie viel oder wie wenig es während der letzten Tage geregnet hat, verfügen einige Systeme über Sensoren. Diese messen die Feuchtigkeit des Bodens und passen die Beregnung des Rasens und die Tröpfchen-Bewässerung der Beete automatisch an.
Leise und selbstständig
Wer das lästige und vor allem laute Rasenmähen aus der Hand geben möchte, entscheidet sich für einen Mähroboter. Auch dieser begibt sich mit entsprechender Programmierung ohne weiteres Zutun der Gartenbesitzer an die Arbeit und das, dank Akkubetrieb, fast geräuschlos. Damit der fleißige Roboter tatsächlich nur dort den Rasen kürzt, wo es gewünscht ist, verlegen Landschaftsgärtner Signaldraht im Boden. So stellen sie zum Beispiel auch sicher, dass der Mähroboter nicht plötzlich im Teich landet. Im besten Fall ist der praktische Helfer sogar mit dem Bewässerungssystem vernetzt. Dann wird der Garten erst gewässert, wenn der Mähroboter wieder an seiner Ladestation angekommen ist. „Im Grunde brauchen Gartenbesitzer mit professionell eingestellten, smarten Geräten so gut wie gar nicht mehr über das Gießen und Mähen nachdenken. Das ist für viele eine große Erleichterung und gibt Freiraum für andere Gartenbeschäftigungen", so Joachim Eichner vom BGL. „Praktischerweise lassen sich die Anlagen zusätzlich mit einer App steuern – auch aus der Ferne. Diese Möglichkeit ist besonders während der Urlaubszeit praktisch." (BGL)