Der erste Tag der Biotonne nimmt die getrennte Sammlung von Biomüll in den Blick.
Energie und Dünger aus Bananenschalen, Apfelrest und Kaffeesatz: Am 26. Mai findet erstmals der Tag der Biotonne statt. Er soll auf die Sammlung von Biomüll und deren Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz aufmerksam machen.
„Wer Klima und Ressourcen schützen will, muss seinen Biomüll getrennt sammeln. Die Vergärung der Bioabfälle ist ein Baustein für die Energiewende“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Und die Kompostierung von Bioabfällen schützt auch unsere Moore, da Kompost torfhaltige Pflanzerden ersetzt.“
Rund 5,6 Millionen Tonnen Abfälle wurden 2021 über die Biotonne getrennt gesammelt. Dies entspricht einer Pro-Kopf-Sammelmenge von 67 Kilogramm. Sammlung und Mülltrennung müssen aber noch deutlich verbessert werden. So haben knapp 30 Prozent aller deutschen Städte und Kreise immer noch keine flächendeckende Biotonne oder bieten die Tonne lediglich auf freiwilliger Basis an. Auch landen nach wie vor Plastiktüten, verpackte Lebensmittel und anderer Abfall in der Biotonne. Der NABU motiviert darum Kommunen, an der „Biotonnen-Challenge“ der „Aktion Biotonne Deutschland“ teilzunehmen. Die Kommunen, die innerhalb eines Jahres die Sammelqualität in einem bestimmten Gebiet am deutlichsten verbessern, erhalten eine Ehrung. Der NABU ist Partner der Aktion, an der auch das Bundesumweltministerium beteiligt ist.
„Die Verbesserung der Sammlung ist auch für unsere Böden wichtig“, sagt Dr. Michael Jedelhauser, NABU-Referent für Kreislaufwirtschaft. „Plastik in der Biotonne landet am Ende oftmals im finalen Kompost und somit als Mikroplastik auf den Feldern. Zudem werden größere Plastiktüten häufig vor den Vergärungs- oder Kompostierungsanlagen aus dem Abfallstrom entfernt – dann jedoch oft mit Inhalt: Der wertvolle Bioabfall, der sich in ihnen befindet, geht dadurch verloren. Biomüll darum aus der Mülltüte in die Biotonne entleeren und die Tüte dann in den Verpackungsmüll geben. Oder noch besser: Auf die Tüte verzichten und stattdessen die Abfälle einfach in einem Sammelbehälter zur Tonne bringen.“ (NABU)