Nicht jeder hat einen Garten, deshalb muss man aber nicht auf frische Kräuter verzichten. Kräuter lassen sich auf dem Balkon oder im Zimmer heranziehen und auch kultivieren, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Das geht mit Basilikum, Bohnenkraut, Borretsch, Dill, Oregano, Estragon, Kerbel, Kresse, Lavendel, Majoran, Petersilie, Pimpinelle, Portulak, Rosmarin, Salbei, Sauerampfer, Schnittlauch, Thymian, Tripmadam und Zitronenmelisse.
Einige dieser Kräuter werden in den Gemüseabteilungen der Supermärkte in Töpfen angeboten. Sie sind eigentlich zum schnellen Verbrauch gedacht und stehen deshalb in relativ kleinen Töpfen mit wenig Erde. Will man sie weiter kultivieren, sollte man sie möglichst bald in einen größeren Topf pflanzen und zunächst auf die Ernte verzichten, damit sie genügend Blattmasse bilden können, um weiter wachsen zu können. Grundvoraussetzung für den Kräuteranbau im Zimmer sind ein helles Fensterbrett und ausreichende Feuchtigkeit. Der mobile Kräutergarten hat nach etwa zwölf Wochen eine Größe erreicht, bei der man Blätter und Triebe fortlaufend schneiden kann.
Mit etwas Geduld kann man sich seine Kräuter auch gut selbst heranziehen. Wer wenig Erfahrung hat, wählt zunächst Pflanzen aus, die anspruchslos sind. Neben dem Saatgut benötigt man Töpfe, Anzuchterde, die mit Sand gemischt wird, oder spezielle Kräutererde, Etiketten und eventuell Gefrierbeutel. Die Aussaat der Kräuter ist einfach. Es ist jedoch darauf zu achten, ob es sich um Licht- oder Dunkelkeimer handelt. Saatgut von Lichtkeimern, wie Basilikum, Bohnenkraut, Oregano, Estragon, Majoran, Thymian und Zitronenmelisse, darf nicht mit Erde bedeckt werden. Allenfalls Zeitungspapier ist als Abdeckung gegen Feuchtigkeitsverlust erlaubt, bis die Keimung erfolgt ist.
Eine pfiffige Idee sind Saatscheiben. Zwischen zwei dünnen Lagen Vliespapier liegen die Saatkörner genau im richtigen Abstand. Die Saatscheiben haben einen Durchmesser von beispielsweise 8 cm und passen genau auf einen 8-cm-Topf. Dieser wird mit Erde gefüllt, die Saatscheibe wird aufgelegt und eventuell dünn mit Erde bedeckt. Angießen, fertig. Jetzt muss nur noch auf gleichmäßige Feuchtigkeit geachtet werden. Das mühsame Vereinzeln entfällt. Später kann man die Kräuter in den Garten oder Balkonkasten pflanzen oder auf der Fensterbank stehen lassen und laufend ernten. Ist der Topf durchwurzelt, muss in einen größeren umgepflanzt werden. Besonders günstig sind die Saatscheiben bei Kräutern, die im Freiland nur schwer oder unregelmäßig keimen, wie Petersilie oder Basilikum.