Deutsche Stiftung Kulturlandschaft und Deutscher Landkreistag: „Ländlicher Raum ist Grundlage der positiven Wirtschaftsentwicklung Deutschlands“ Berlin/ Coesfeld. Der Kreis Coesfeld im Münsterland wird mit dem Preis „Landschafft 2019“ der Deutschen Stiftung Kulturlandschaft (DSK) ausgezeichnet.
Die DSK gab den aktuellen Preisträger am Dienstag in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen in Berlin bekannt. In Kooperation mit dem Deutschen Landkreistag (DLT) würdigt die Stiftung mit ihrer Auszeichnung alle zwei Jahre einen Landkreis in Deutschland, der seinen Bürgerinnen und Bürgern nachhaltig gleichwertige Lebensverhältnisse sichert. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Der DSK-Vorstandsvorsitzende Dr. Helmut Born begründete an der Seite von Dr.
Markus Mempel (DLT), warum die Wahl auf den Kreis Coesfeld fällt: „Der Kreis Coesfeld hat mit seiner auf 220.000 Einwohner angewachsenen Bevölkerung solides Wirtschaftswachstum und annähernd Vollbeschäftigung erreicht. Seine kleinen und mittelständischen Unternehmen und Handwerksbetriebe setzen umfänglich auf innovative Produkte und eine gute fachliche Aus-und Weiterbildung der Mitarbeiter.“
Born lobte ausdrücklich, dass Kreis, Städte und Gemeinden die Digitalisierung
in der Fläche vorantreiben. Handwerker, Land- und Forstwirte schlössen
Lücken im Netzausbau mit Glasfaser in Eigeninitiative. Zudem bestimmten der
innovative Maschinen- und Anlagenbau sowie eine leistungs- und wettbewerbsfähige Land- und Ernährungswirtschaft die Wirtschaftsstruktur des Kreises Coesfeld – flankiert von zahlreichen Dienstleistungsunternehmen. Zugleich investiert der Kreis umfangreich in „weiche“ Standortfaktoren: So organisieren sich Bürger, Landschaftsarchitekten und Bauern beispielsweise im Projekt Parklandschaft 2.0, um die Nutzung und den Schutz der von Wasserburgen und Hecken geprägten Kulturlandschaft des Münsterlandes fortzuentwickeln. Historische Ortszentren werden durch moderne Restaurants und Einzelhandelsläden, kleine Theater und Kultureinrichtungen, neue Ärztehäusern sowie altersgerechtes Wohnen deutlich attraktiver. Und von all dem profitieren die Bürgerinnen und Bürger des Kreises ebenso wie Touristen. Die privaten Haushalte im Kreis Coesfeld verfügen im Durchschnitt über ein höheres Einkommen als in anderen Kommunen Nordrhein-Westfalen; die gute Wirtschaftslage lässt die Steuereinnahmen kontinuierlich steigen. Dem Kreis gelang es dadurch, die öffentliche Verschuldung drastisch zurückzufahren (auf unter 110 €/Einwohner). Entsprechend größer wurden die Handlungsspielräume, um zukunftsträchtige Wirtschaftszweige und die schulische Ausbildung zu fördern bzw. Forschung und Entwicklung zusammenzubringen – während bei der sozialen Absicherung junger Familien und ältere Menschen und dem ökologischen Schutz der natürlichen Ressourcen ebenfalls neue Impulse gesetzt werden konnten.
Dr. Christian Schulze Pellengahr, Landrat des Kreises Coesfeld, betonte: „Wir leben im Kreis Coesfeld in einer herrlichen Region, einer wundervollen Landschaft, die nicht nur viele Urlauber anzieht, sondern auch für Fachkräfte und Familien attraktiv ist. Wir werden alles daransetzen, damit unser Kreis auch in Zeiten des demographischen Wandels dauerhaft lebens- und liebenswert bleibt. Als kerngesunder Wirtschaftsraum mit einer guten und leistungsstarken Infrastruktur setzen wir auf wirtschaftliche und soziale Selbstständigkeit, unternehmerische Innovation und Tatkraft im engen Schulterschluss mit unseren Städten und Gemeinden – und mit einer engagierten Bürgerschaft, die sich für ihre Heimat einsetzt.“ Mithilfe des Projekts „On Boarding Münsterland“ werden neue Mitarbeiter in mittelständischen Unternehmen fündig bei der Suche nach einem Arbeitsplatz für den Ehepartner, bei der Auswahl der passenden Schulen für die Kinder und der Suche eines attraktiven Wohnumfeldes. Das wiederum entlaste kleinere Unternehmen in strategischen Personalfragen und sichere den Zugang zur jüngeren Generation.
Bisherige Preisträger:
Region Oberschwaben (Baden-Württemberg), Ilm-Kreis (Thüringen), Landkreis Kulmbach (Bayern), Landkreis Nordfriesland (Schleswig-Holstein), Landkreis Cham (Bayern)
Die Deutsche Stiftung Kulturlandschaft engagiert sich seit 2006 für eine ökonomisch tragfähige, nachhaltige Nutzung und Entwicklung der Kulturlandschaft, um diese Existenzgrundlage der Bewohner des ländlichen Raums, aber auch der städtischen Bevölkerung für künftige Generationen zu sichern. Sie wurde vom Deutschen Bauernverband gestiftet und wird von Bürgern, Unternehmen, Banken und Stiftungen des ländlichen Raums unterstützt. Sie bildet das gemeinsame Dach für mittlerweile sechs von den Landwirten getragenen Kulturlandschaftsstiftungen in den Bundesländern. (Deutsche Stiftung Kulturlandschaft-PM)