Landtag: Gibt grünes Licht für Nationalpark Hunsrück-Hochwald

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„Rheinland-Pfalz und Saarland haben einen Nationalpark. Der letzte formale Schritt auf dem Weg zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald ist genommen“, freute sich die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken heute über die Zustimmung des Landtags zum Nationalparkgesetz. „Das ist ein Erfolg für unser Bundesland, für die Region im Hunsrück und die Natur. Der Nationalpark ist unser Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt, ein Motor für die Entwicklung der Region und bietet neue Möglichkeiten, Natur zu erleben“, so Höfken.

Neu sei auch der Weg zum Nationalpark. Von der Gebietswahl bis zur Gestaltung des Nationalparks hat die Region mitentschieden. Und erstmals schreibt ein Nationalparkgesetz fest, dass dies auch weiterhin geschieht. Das Gesetz enthält Regelungen zur Entwicklung und Organisation des Parks, zur Mitwirkung durch die Region sowie Maßnahmen der Regionalentwicklung.

Bereits im Oktober haben die Ministerpräsidentinnen von Rheinland-Pfalz und Saarland einen Staatsvertrag für den länderübergreifenden Nationalpark unterschrieben. Der saarländische Landtag hat das Gesetz bereits fraktionsübergreifend verabschiedet. „Die Bundesregierung, allen voran die Kanzlerin, die Saar-CDU samt Ministerpräsidentin und die CDU in der Nationalparkregion unterstützen den Nationalpark. Einzig und allein die Landes-CDU will nicht in die Natur und die Region investieren. Die Landes-CDU lässt den Hunsrück hängen“, stellt die Ministerin fest. Der Nationalpark werde von einer breiten gesellschaftlichen Zustimmung in der Region getragen. Über 80% der Kommunen haben parteiübergreifend dem Nationalpark zugestimmt.

Wald im zukünftigen Nationalpark. Foto: Gerhard HänselDer Nationalpark Hunsrück-Hochwald ist ein wichtiger Beitrag des Landes zur Nationalen Biodiversitätsstrategie. Diese sieht vor, dass auf zehn Prozent der Staatswaldfläche Natur wieder Wildnis werden darf. In Rheinland-Pfalz werden nun fast 10.000 ha Wald zum geschützten Lebensraum für Wildkatze, Schwarzstorch und Fledermäuse.

„Natur, die sich entwickelt, Buchenwälder, die Urwald werden, Hangmoore und Felsformationen oder Zeugnisse der Kelten – das ist der Nationalpark Hunsrück-Hochwald“, wirbt die Ministerin.

Eine ländlich geprägte Region mit den klassischen Infrastrukturproblemen trete mit dem Nationalpark ins Rampenlicht – auch über die Landes- und nationalen Grenzen hinaus. „Und die Region ist es wert. Es geht um mehr, als nur ein Schutzgebiet. Es bieten sich neue Chancen für Tourismus und Regionalentwicklung“, sagte Höfken. Mit Projekten zur Dorfentwicklung, Gewässerrenaturierung oder dem Ausbau der Breitbandversorgung habe man schon begonnen. „Die Modellprozesse, die dort entwickelt werden, helfen uns landesweit Perspektiven für den ländlichen Raum zu schaffen.

Ministerin Höfken dankte den vielen aktiven Menschen, dem Freundeskreis Nationalpark, den Kreisen, Kommunen und dem Naturpark Saar-Hunsrück, der den Prozess von Anfang an begleitet hat sowie dem Verein engagierter Bürger, der den Bürgerdialog moderiert hat. „Der Nationalpark verbindet – und ist damit schon jetzt ein Erfolg. Im März eröffnet das Nationalparkamt, voraussichtlich im Juli werden sich die Nationalpark-Gremien aufstellen und an Pfingsten feiern wir die Eröffnung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald“, kündigte die Ministerin an.