Mecklenburg-Vorpommern: Schert weitere 11 ha wertvolle Naturschutzfläche im Müritz-Nationalpark

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Eine Spende der Heinz-Sielmann Stiftung in Höhe von 75.000 Euro nahm heute Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, aus den Händen der Vorstände der Heinz-Sielmann Stiftung, Michael Beier, und des Europarc Deutschland e.V., Guido Puhlmann, in Hohenzieritz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) entgegen. Mit dem Geld erwirbt das Land rund 11 ha wertvolle Naturschutzfläche am Ostufer der Feisneck.

„MV trägt für seine vielfältigen Landschaften mit seltenen Tier- und Pflanzenarten eine besondere Verantwortung. Mit dem Ankauf der 11 ha großen Naturschutzfläche im Müritz Nationalpark kann nun ein weiteres Gebiet im MV langfristig und konfliktfrei für den Naturschutz gesichert werden. Ich bin der Heinz-Sielmann Stiftung sehr dankbar, dass sie die besondere Verantwortung unseres Landes so engagiert unterstützt. Mein Dank gilt auch EUROPARC Deutschland, über dessen Internet-Portal ‚Marktplatz Natur‘ die Spende ihren Weg überhaupt erst nach MV gefunden hat, sowie der Nationalparkverwaltung und den vielen Ehrenamtlichen vor Ort. Es ist es genau diese beispielhafte Zusammenarbeit verschiedenster Akteure, die ein gut funktionierender Naturschutz braucht“, betonte Dr. Backhaus.

Das Ostufer der Feisneck ist eine historische Kulturlandschaft, die durch den Weidebetrieb der Warener Ackerbürger entstand. Auf den kargen Sandböden entwickelten sich Trockenrasen mit wärmeliebende Arten, die auch dem ständigen Fraßdruck der Weidetiere standhalten konnten oder für ihr Fortbestehen sogar auf ihn angewiesen waren. 1979 wurde das Gebiet, das seltene oder zum Teil sogar von Aussterben bedrohte Arten, wie Ackergoldstern, Sumpfsitter oder Sandsommerwurz beherbergt, zum Naturschutzgebiet erklärt. Seit 1990 ist das Gebiet Teil des Müritz-Nationalparks.

Das Land MV ist im Müritz-Nationalpark Eigentümer von 67% der Fläche. Von den ca. 48.000 ha Landfläche der hiesigen Nationalparke Müritz, Jasmund und Vorpommersche Boddenlandschaft konnten mittlerweile über 31.000 ha (ca. 66%) in Landeseigentum überführt werden. Zusammen mit den Flächen des Bundes, der Kommunen und von Stiftungen befinden sich von den 3 Nationalparks hierzulande heute etwa 91% im Eigentum der öffentlichen Hand. Dennoch gibt es noch etwa 4.220 ha private Flächen in den Nationalparks, davon alleine 2.640 ha im Müritz-Nationalpark. Zum Ankauf der privaten Flächen werden deshalb seit 2006 Landesmittel eingesetzt, die jedoch nur sehr begrenzt zur Verfügung stehen. „In der Summe konnten damit bis 2015 insgesamt 138 ha meist kleinere Naturschutzflächen in Landeseigentum überführt werden. Etwa 395.000 Euro wurden dazu aus meinem Ressort bereitgestellt“, bilanzierte der Umweltminister. Der Rest wurde aus Spenden und Strafgeldern finanziert. Gemäß der 2007 verabschiedeten Nationalen Strategie zum Erhalt der Biologischen Vielfalt in Deutschland soll sich bis zum Jahre 2020 die Natur auf mindestens 2% der Landesfläche Deutschlands wieder nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten entwickeln. „Es sind insbesondere die Nationalparke, die maßgeblich zum Erreichen des ‚Zwei-Prozent-Ziels‘ beitragen, da auf ihren Flächen Natur großflächig geschützt und bewahrt wird“, so Dr. Backhaus. Im Rahmen der Scheckübergabe lobte er auch das vielfältige Engagement der Nationalparke in der Umweltbildung: „Naturschutz kann nur mit dem Menschen gelingen. Gebiete, wie das hier am Ostufer der Feisneck, helfen auch, Natur zu verstehen, zu erleben und ihren Wert zu erkennen.“