Amsel, Drossel, Fink und Star… Vogelbeobachtung und mehr in heimischer Landwirtschaft.
Ein Ausflug in die heimische Natur ist in Zeiten der Corona-Pandemie für viele zur entspannenden Freizeitgestaltung geworden, die sie nicht mehr missen möchten. Naherholung ist gefragt. Mit „Feldrandschildern“ zum Thema Biodiversität machen nach und nach etwa 50 Betriebe des Modellprojekts „Landwirtschaft für Artenvielfalt“ (LfA) das Naturerlebnis noch interessanter und zeigen gleichzeitig, wie sich Landwirte für die Umwelt engagieren: Die Schilder erläutern leicht verständlich, was auf den ökologisch bewirtschafteten Flächen zusätzlich getan wird, um die Vielfalt von heimischen Pflanzen und Tieren zu erhalten und zu fördern. Und meist gibt es auch eine Sitzgelegenheit: So wird Biodiversität entspannt erlebbar.
Dank Feldrandschildern und Sitzgelegenheiten sind die Schutzmaßnahmen für Tiere und Pflanzen wahrnehmbarer, kleine und große Ausflügler und Erholungssuchende werden auf Interessantes aufmerksam: auf Hecken und Säume entlang von Feldern oder Gräben, auf ungemähte Feldstreifen und Blühflächen, auf Ackerwildkräuter wie Lichtnelke oder Lämmersalat. Aber auch auf Insekten, Vögel und Amphibien wird hingewiesen, die von der Pflanzenvielfalt profitieren und so Nahrung und Unterschlupf finden. Zwar wird man nicht immer einem Feldhasen begegnen, aber vielleicht den Kleinen Perlmuttfalter oder die Zweiband-Wespenschwebfliege entdecken.
„Mit dem Projekt fördern WWF und EDEKA zusammen mit derzeit über 160 Öko-Betrieben aktiv biologische Vielfalt in Deutschland auf rund 52.000 Hektar. Wir freuen uns, wenn das auch vor Ort zunehmend sichtbar gemacht wird und wahrgenommen wird“, so Rolf Lange, Leiter Unternehmenskommunikation der EDEKA-Zentrale. „Die Feldrandschilder laden zum Innehalten und zum Entdecken ein. Sie verdeutlichen zudem, wie wichtig der Erhalt von Biodiversität auch in Deutschland und insbesondere in der Landwirtschaft ist. Denn durch die intensive Bewirtschaftung sind die Bestände typischer Feld- und Wiesenarten in den letzten Jahrzehnten dramatisch zurückgegangen “, sagt Lukas Wortmann, Projektleiter von „Landwirtschaft für Artenvielfalt“ beim WWF Deutschland.
Im Mittelpunkt von „Landwirtschaft für Artenvielfalt“ steht ein Naturschutzmodul als Zusatzqualifikation für den ökologischen Landbau. Naturschutzberater:innen unterstützen Öko-Landwirt:innen bei der Auswahl aus über 100 Maßnahmen. Gestartet in Nordostdeutschland nehmen inzwischen Betriebe in 11 der insgesamt 13 Flächenbundesländer teil. Die Betriebsgrößen reichen von 50 bis 3.500 Hektar. Inzwischen sind bereits über 120 der insgesamt mehr als 160 teilnehmenden Betriebe von einem naturschutzfachlichen Berater anerkannt worden.
Im Jahr 2012 auf Initiative des ökologischen Anbauverbandes Biopark gestartet, sind die Projektpartner auf Erzeugerseite neben Biopark auch der ökologische Anbauverband Bioland und die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall. Das Projektmanagement liegt beim WWF Deutschland. Die wissenschaftliche Begleitung übernimmt das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. EDEKA finanziert die Entwicklung des wissenschaftlich erarbeiteten Naturschutzmodul, die Projektleitung und Entwicklung, garantiert die Abnahme der erzeugten Produkte, honoriert die zusätzlichen Leistungen. Damit schlägt EDEKA auch die Brücke zum Verbraucher, indem die Projekterzeugnisse mit einem entsprechenden Branding als Eigenmarken in Märkten vertrieben und national sowie regional beworben werden. Mit einem Bio-Apfelsaft bieten EDEKA und Netto Marken-Discount seit 2020 auch ein bundesweit verfügbares Produkt mit LfA-Logo an.
Hintergrund „Landwirtschaft für Artenvielfalt“
Landwirtschaft prägt den Lebensraum von Tieren und Pflanzen. Doch einst weit verbreitete Säugetier-, Vogel-, Insekten, Reptilien- und Pflanzenarten bekommt man immer seltener zu Gesicht. Der Ökolandbau ist artenfreundlicher. Doch da es bisher keine Naturschutzanforderungen in den Öko-Anbaurichtlinien gibt, schafft „Landwirtschaft für Artenvielfalt“ hier Ersatz: Herzstück des Projekts ist ein betriebsgerecht variierbares Naturschutzmodul als Zusatzqualifikation für den Öko-Landbau. Die Betriebe wählen unter naturschutzfachlicher Beratung aus über 100 Maßnahmen diejenigen aus, die für ihren Betrieb und die dortigen natürlichen Bedingungen passen. Landwirtschaftsflächen sollen damit so bewirtschaftet werden, dass sie mehr Lebens- und Rückzugsraum für wildlebende Tier- und Pflanzenarten bieten. Auf ausgewählten Betrieben führen naturschutzfachliche Berater im Rahmen von LfA zusätzlich ein Monitoring der Bestandsentwicklung bestimmter Arten durch. So hat sich beispielsweise der Bruterfolg des gefährdeten Braunkehlchens auf Höfen mit entsprechenden Maßnahmen verdoppelt. Auf dieser Grundlage und mit steigender Erfahrung können Auswahl und Umsetzung der Maßnahmen stetig optimiert und die Effektivität für den Artenschutz gesteigert werden.
EDEKA und WWF – Seit über 10 Jahren mehr Umweltschutz in Regalen und Lieferketten
EDEKA und WWF sind Partner für Nachhaltigkeit. Die im Jahr 2009 begonnene Kooperation zum Schutz der Meere und für nachhaltige Fischerei wurde 2012 zu einer umfassenderen und langfristigen Partnerschaft weiterentwickelt. Der WWF berät EDEKA wissenschaftlich fundiert in unterschiedlichen Themen- und Sortimentsbereichen. Schwerpunkte sind Fisch und Meeresfrüchte, Holz/Papier/Tissue, Palmöl, Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung, Süßwasser, Klima, Verpackungen und Beschaffungsmanagement. Zielsetzung ist es, die natürlichen Ressourcen der Erde zu schonen, den ökologischen Fußabdruck von EDEKA Schritt für Schritt deutlich zu verringern und immer mehr Kunden für nachhaltigere Produkte sowie nachhaltigeren Konsum zu begeistern.
EDEKA – Deutschlands erfolgreichste Unternehmer-Initiative
Das Profil des mittelständisch und genossenschaftlich geprägten EDEKA-Verbunds basiert auf dem erfolgreichen Zusammenspiel dreier Stufen: Bundesweit verleihen rund 3.600 selbstständige Kaufleute EDEKA ein Gesicht. Sie übernehmen auf Einzelhandelsebene die Rolle des Nahversorgers, der für Lebensmittelqualität und Genuss steht. Unterstützt werden sie von sieben regionalen Großhandelsbetrieben, die täglich frische Ware in die EDEKA-Märkte liefern und darüber hinaus von Vertriebs- bis zu Expansionsthemen an ihrer Seite stehen. Die Koordination der EDEKA-Strategie erfolgt in der Hamburger EDEKA-Zentrale. Sie steuert das nationale Warengeschäft ebenso wie die erfolgreiche Kampagne "Wir ♥ Lebensmittel" und gibt vielfältige Impulse zur Realisierung verbundübergreifender Ziele. Mit dem Tochterunternehmen Netto Marken-Discount setzt sie darüber hinaus erfolgreiche Akzente im Discountgeschäft. Fachhandelsformate wie BUDNI oder NATURKIND, die Kooperation mit online-basierten Lieferdiensten wie Picnic und das Großverbrauchergeschäft mit dem EDEKA Foodservice runden das breite Leistungsspektrum des Unternehmensverbunds ab. EDEKA erzielte 2020 mit über 11.100 Märkten und 402.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Umsatz von 61,0 Mrd. Euro. Mit 19.250 Auszubildenden ist EDEKA einer der führenden Ausbilder in Deutschland.
WWF Deutschland
Der WWF Deutschland ist Teil der internationalen Umweltschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF). Seit 60 Jahren arbeitet das WWF-Netzwerk rund um den Globus daran, die Umweltzerstörung zu stoppen und eine Zukunft zu gestalten, in der Mensch und Natur in Einklang miteinander leben. In mehr als 1.300 nationalen und internationalen Projekten setzt sich der WWF Deutschland aktuell für den Erhalt der biologischen Vielfalt. (EDEKA)