„Das Moorschutzprogramm Baden-Württemberg ist einer der wichtigsten Bausteine der langfristig angelegten Moorschutzkonzeption des Landes. Es bildet einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität und zum Klimaschutz und enthält den programmatisch-strategischen Rahmen für die Moorschutzkonzeption. Das Land stellt sich damit seiner Verantwortung zum Erhalt und zur Wiederherstellung von Mooren in Baden-Württemberg und nimmt die damit zusammenhängenden Herausforderungen der Zukunft aktiv und kraftvoll an“, sagte Naturschutzminister Alexander Bonde am Freitag (11.September) anlässlich der Veröffentlichung des Moorschutzprogramms Baden-Württemberg, das federführend von der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) erarbeitet worden ist.
„Mit der reich bebilderten Broschüre haben die LUBW, die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg und die weiteren an der Erarbeitung beteiligten externen Expertinnen und Experten ein fundiertes und griffiges Werk geschaffen, mit dem der Rahmen für die anstehenden Aufgaben, die übergeordneten Ziele, Handlungsfelder und Instrumente des Moorschutzes auch einer breiten Öffentlichkeit verständlich und nachvollziehbar erläutert werden“, so Bonde weiter.
Wenn klar sei, welche lokale, aber auch globale Bedeutung einem umfassenden Moorschutz in Baden-Württemberg zukomme, könnten auch die wesentlichen Akteure, insbesondere Kommunen und Landbewirtschafter, für die erforderlichen Kooperationen gewonnen werden, zeigte sich der Minister überzeugt. Eine breite Aufklärung mit umfassenden, nachvollziehbaren Informationen sei daher als erster Schritt unbedingt erforderlich.
Mit dem jetzt vorliegenden Programm präsentiert die Landesregierung ihren weiteren Fahrplan für wirksamen Moorschutz in Baden-Württemberg. Zur Moorschutzkonzeption des Landes gehört unter anderem auch ein Handbuch zur Moorrenaturierung, das als Leitfaden für die Praxis erarbeitet wird. Weitere Elemente werden die Realisierung von insgesamt sechs Pilotvorhaben sowie – daraus folgend – die Vergabe entsprechender Forschungsvorhaben sein. Langfristig – das ist das entscheidende Element der Moorschutzkonzeption – sollen alle regenerationsfähigen Hochmoore im Land renaturiert und die Nutzung eines wesentlichen Teils der Niedermoorflächen Zug um Zug so angepasst werden, dass der Ausstoß von Klimagasen reduziert wird.
Für einen erfolgreichen Moorschutz ist ein intensives, nachhaltiges Engagement des Landes erforderlich. Jede Moorfläche im Land muss analysiert werden, um in jedem Einzelfall und je nach Zustand des Moores die richtigen Maßnahmen ergreifen zu können: von der Renaturierung durch Wiedervernässung bis hin zur moorangepassten Nutzung der jeweiligen Flächen.
„Ich wünsche mir, dass möglichst viele Kommunen und Landbewirtschafter in den entsprechenden Gebieten an den weiteren Schritten der Moorschutzkonzeption mitwirken und ihren Beitrag zu einem aktiven Moorschutz in Baden-Württemberg leisten. Davon werden die Natur und das Klima profitieren – und damit auch alle Bürgerinnen und Bürger im Land“, warb Bonde abschließend um Unterstützung der Moorschutzkonzeption.