NABU: So schützen sich Wildtiere vor Hitze

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In Deutschlands wird es in diesen Tagen vielerorts über 30 Grad warm. Die hohen Temperaturen machen nicht nur Menschen, sondern auch Wildtieren zu schaffen. Weil Fell und Federn bei hohen Temperaturen keine große Hilfe sind, und viele Tiere mangels Schweißdrüsen nicht wie Menschen schwitzen können, haben einige Arten besondere Verhaltensweisen entwickelt, um Hitzewellen zu überstehen.
„Von Hunden kennen wir das Hecheln“, so Sebastian Kolberg, NABU-Artenschutzexperte „Auf diese Weise senken auch Füchse ihre Körpertemperatur.“ Der Feldhase verfügt mit seinen Ohren sogar über eine körpereigene Klimaanlage: Seine großen, gut durchbluteten Löffel geben Körperwärme an die Umgebung ab.

„Amseln und Rabenkrähen sitzen häufig mit weit geöffnetem Schnabel da und atmen schnell ein und aus. Das ist das so genannte Kehlsackhecheln. Dabei werden Rachen und Lunge einbezogen und vergrößern so die Wärme abgebende Körperoberfläche“, sagt Martin Rümmler, NABU-Vogelschutzexperte. Manche Vögel haben noch weitere Tricks auf Lager. Der Storch beschmiert seine Beine mit flüssigem Kot, um sie vor der Sonne zu schützen. An heißen Tagen sehen Storchenbeine daher oft nicht rot, sondern weiß aus. „Neben dem direkten Sonnenschutz kühlt diese Technik auch: Das im Kot enthaltene Wasser verdunstet und kühlt so die Beine“, erklärt Rümmler.

Einige Vögel genießen scheinbar das heiße Wetter, sie legen sich oft minutenlang in die Sonne. So kann man zum Beispiel Drosseln beobachten, die einige Zeit regungslos an einer Stelle verharren und sonnenbaden. Manche Vögel wie der Zaunkönig legen sich dazu sogar platt auf den Boden und breiten weit die Flügel und den Schwanz aus. Rümmler: „Vögel bekämpfen auf diese Weise im Federkleid vorhandene Parasiten. Diese werden durch Hitze und UV-Licht in Schach gehalten.“

Viele Tiere machen es bei großer Hitze wie die Menschen: Sie meiden Bewegung, ziehen sich in den Schatten zurück oder gehen baden. Vögel nutzen gerne im Garten oder auf dem Balkon aufgestellte flache Wasserschalen, um zu trinken und ein erfrischendes Bad zu nehmen. Der NABU bietet unter www.NABU.de/vogeltraenke eine Anleitung zum Bau einer katzensicheren Vogeltränke an. „Wichtig ist, dass diese Schalen täglich mit heißem Wasser gereinigt und neu befüllt werden, damit sich keine Krankheitserreger verbreiten“, so Rümmler. In den vergangenen Jahren seien solche Krankheitsausbrüche an Wasserstellen an den NABU gemeldet worden. Beim ersten Anzeichen von kranken oder gar toten Vögeln in der Nähe der Wasserschalen sollte man die Schale daher sofort entfernen. (NABU)