Den Beinamen „Königin der Beeren“ trägt die Erdbeere wohl zu Recht, ist sie doch das beliebteste Beerenobst im deutschsprachigen Raum. Unsere heimische, kleine Walderdbeere mag im Vergleich zur Gartenerdbeere zwar unscheinbar und winzig wirken, doch ihr feines Aroma und der unvergleichlich intensive Geschmack machen sie zu einer der süßesten Versuchungen, welche die Natur zu bieten hat.
Die Walderdbeere (Fragaria vesca) leuchtet uns oft aus wegbegleitenden Fluren und an Waldrändern verlockend entgegen. Durch Zucht und Auslese entstand aus ihr die Monatserdbeere (Fragaria vesca var. semperflorens), die sich je nach Sorte durch keine bzw. geringe Ausläuferbildung auszeichnet und ebenso schmackhafte, jedoch größere Früchte trägt.
„Der Namenszusatz semperflorens bedeutet frei übersetzt immer blühend und dieser hält, was er verspricht: denn die Monatserdbeeren tragen oft bis in den Winter hinein Blüten und Früchte, bis ihnen schließlich der Frost Einhalt gebietet. Das hohe Pollenangebot und der leicht zugängliche Nektar der zarten, weißen Blüten erfreuen vielerlei Insekten. Frisch von der Pflanze, können wir sie mit gutem Gewissen naschen, denn Erdbeeren sind reich an Vitaminen, Fruchtsäuren und Mineralstoffen. So enthalten 100 g der Früchte bis zu 60 mg Vitamin C“, erzählt Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Aktion „Natur im Garten“.
Ob im Balkonkisterl oder im Beet kultiviert, Monatserdbeeren sind robuste, unkomplizierte und sehr pflegeleichte Pflanzen, welche am besten an einem sonnigen Standort in humosem, gut strukturiertem Boden gedeihen. Regelmäßiges Gießen ist für eine reiche Blüte und üppige Ernte wichtig, denn Monatserdbeeren lieben ein leicht feuchtes Erdreich, sind aber gegenüber Staunässe recht empfindlich. Für den Anbau in einem Pflanzgefäß empfiehlt es sich deshalb, Tonscherben als Drainage auf den Topfboden zu legen. Beim Einsetzen sollte darauf geachtet werden, dass die Knospen direkt an der Erdoberfläche liegen, also nicht mit Erde bedeckt sind. Der Wurzelstock aus dem sie austreiben darf jedoch nicht freiliegen. Monatserdbeeren in Pflanzgefäßen werden an einer wind- und regengeschützten Hauswand überwintert. Eine dünne Mulchschicht aus Laub und das Einwickeln der Töpfe in einen „Mantel“ aus Vlies oder Jute schützen den empfindlichen Wurzelbereich und die unterirdischen Ausläufer in der kalten Jahreszeit vor Frost.
Für das Naschbeet am Balkon oder im Hausgarten kann im Handel aus einem breit gefächerten Zuchtsortiment gewählt werden. „Alexandria“ zum Beispiel trägt bis in den November rote, runde Früchte oder „Golden Alexandria“, die von dekorativem, goldgelbem Laub geziert wird. „Déesse des Vallées“ bedeutet übersetzt „Göttin der Täler“, ihre großen, roten, länglichen Früchte besitzen den typisch aromatischen Walderdbeergeschmack, als Bodendecker eignet sie sich auch für schattigere Standorte. Weiße Zuchtformen der Monatserdbeere sind beispielsweise in den Sorten „Weiße Hagmann“ oder „Weiße Baron Solemacher“ verwirklicht. Die adretten Pflänzchen liefern aber nicht nur köstliche Früchte, sie werden auch gerne zur dekorativen Bepflanzung von Blumenampeln oder als zierliche Beeteinfassung im Gemüsegarten gesetzt.