An heißen Sommertagen wie diesen sehnen wir uns nach Abkühlung und Erfrischung. Alleine der Geruch von Citrus Kräutern ist beim täglichen Streifzug durch den Garten schon ein Labsal für unsere Sinne, im kühlen Eistee oder in Limonaden genossen, erfrischt und belebt ihr typisches Aroma Körper und Geist. In der Aromatherapie sind die ätherischen Öle dieser Pflanzen aufgrund ihrer anregenden und desinfizierenden Wirkung hoch geschätzt und finden seit jeher in der traditionellen Heilkunst in vielseitiger Weise Verwendung.
Ob für die Bepflanzung von Terrasse und Balkon oder für eine duftende Kräuterecke im Garten: Kräuterarten mit Zitronenaroma gibt es zahlreiche. In Töpfen kultiviert können sie zu herrlichen Gestaltungselementen arrangiert werden, im Garten erweisen sich viele Arten als attraktive, pflegeleichte Begleitpflanzen oder hübsche Ergänzung im Staudenbeet.
„Die meisten Zitronenkräuter sind in der Familie der Lippenblütler zu finden. Typischerweise enthalten alle Pflanzenteile ätherische Öle wie Citral, Citronellal, Citronellol oder Geraniol, die sich besonders bei starker Sonneinstrahlung und hohen Temperaturen entwickeln und in Folge bei Berührung freigegeben werden. Der Klassiker unter den Citrus Kräutern ist die Zitronenmelisse (Melissa officinalis), deren Lippenblüten auch bei Insekten besonders beliebt sind. Das nektarreiche Gewächs nennt man deshalb auch Honigblatt oder Bienenkraut, ihr botanischer Name ,Melissa‘ stammt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt Biene oder Die Honigsüße“, erklärt Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Initiative „Natur im Garten“.
Zitronenkräuter lassen sich für die Auswahl eines geeigneten Standortes im Garten in drei Gruppen einteilen. Zu den trockenheitsliebenden gehören klassische, mediterrane Kräuter wie das Zitronen-Bergbohnenkraut und der Zitronenthymian. Diese Sonnenanbeter benötigen einen geschützten Platz mit durchlässigem, sandig/kargem Boden und eignen sich besonders gut für Steingärten oder Kiesbeete. Die Genügsamen, wie Zitronenmelisse, Zitronen-Katzenminze und Zitronenminze bevorzugen ebenso sonnige Standorte, kommen dann fast überall zurecht und machen sich auch in Staudenbeeten gut. Da die Zitronenminze lange Wurzelausläufer bildet , sollte bei der Pflanzung auf das Einziehen einer Wurzelsperre geachtet oder alternativ eine Haltung als Kübelpflanze bevorzugt werden. Zu den sensiblen gehören nicht winterharte Arten wie Zitronenbasilikum, Zitronengräser, Zitronenverbene, Zitronenkraut oder Zitronen-Ysop, die als Kübelpflanzen kultiviert und über die kalte Jahreszeit eingewintert werden müssen.
Das reinste und wohl intensivste Zitronen-Aroma entströmt den lanzettförmigen Blättern der aus Südamerika stammenden Zitronenverbene (Aloysia triphylla). Sie wächst wie ein kleiner Strauch, denn die Triebe verholzen insbesondere bei Trockenheit bereits in der ersten Saison. Einen regelmäßigen Rückschnitt verträgt die Pflanze gut, da sich an jeder Schnittstelle neue Triebe entwickeln. Die Blätter lassen sich trocknen und behalten unzerkleinert sowie trocken, warm und schattig gelagert ihr frisches Aroma wesentlich besser als Zitronenmelisse.
Am besten werden jegliche Kräuter bei denen die Blätter genutzt werden geerntet bevor sie blühen, denn bis zu diesem Zeitpunkt ist die Konzentration an ätherischen Ölen besonders hoch. Ein trockener, warmer Vormittag ist der ideale Erntezeitpunkt, um den herrlichen Zitronenduft dann auch in der kühlen Jahreszeit genießen zu können. (Natur im Garten)