Naturnah gestaltete Gärten, Terrassen, Dächer und Balkons boomen – ein toller Trend!
Interessant dabei ist, dass „naturnah“ oft zu kurz gedacht wird. „Naturnah“ bedeutet nämlich mehr, als auf einer Fläche Staudenbeete mit heimischen Wildpflanzen, Trockenmauern, Totholzhaufen und Wasserstellen anzulegen. Welche sechs Aspekte gehören noch dazu? Hier erfahren Sie Details:
Pflanzenherkunft beachten:
Haben Sie sich schon gefragt, woher die Pflanzen kommen, mit denen Sie Ihren Garten, Balkon etc. verschönern? Sind es Pflanzen aus konventioneller oder biologischer Anzucht? Stammen sie aus dem klassischen Gartencenter oder aus einer Bio-Gärtnerei? Wir empfehlen Pflanzen aus biologischer Anzucht, da sie nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt sind. Wichtig ist zudem, dass Sie autochthones (gebietseigenes) Saatgut nutzen. Damit fördern Sie das natürliche Artenspektrum in Ihrer Region.
Richtige Pflanzdichte wählen:
Dieser Aspekt mag überraschen. Tatsächlich hat auch der Abstand zwischen den Pflanzen einen Einfluss auf die biologische Vielfalt: Je dichter die Pflanzen stehen, desto eher bedecken ihre Blätter den Boden. Das ist zunächst gut. Dadurch kommt weniger Unkraut hoch. Für die Mehrzahl der Wildbienenarten ist es hingegen schlecht. Sie brauchen offene, sandige Stellen, um im Boden zu nisten. Pflanzen Sie daher nicht zu dicht. Sollte das Beet doch zu dicht werden, lichten Sie es stellenweise etwas aus.
Eigenen Kompost nutzen:
Wenn Sie einen Garten haben, wird bei der Pflege hin und wieder organisches Material wie Laub, unerwünschte Pflanzen etc. anfallen. Dieses können Sie auf einem großen Haufen im Garten sammeln und kompostieren. Das Material sollte also nicht in der Biotonne landen. Kompost ist ein hervorragender natürlicher Dünger für nährstoffreiche Flächen.
Reisig und Laub sinnvoll nutzen:
Schwer verrottendes Material wie heruntergefallene Äste können Sie gut mit Laub schichten. Damit schaffen Sie einen attraktiven Überwinterungsort für Igel. Am besten nutzen Sie dafür eine ruhige Ecke, in der die Tiere ungestört sind.
Insektenfreundliche Beleuchtung installieren:
Oft treffen wir nachts auf eine Dauerbeleuchtung. Die ist unvorteilhaft, da sich viele nachtaktive Insekten davon angezogen fühlen und an den Leuchtquellen verenden. Hilfreicher ist es, auf Licht zu verzichten bzw. eher „dunkles“, warmes Licht zu nutzen. Mithilfe eines Bewegungsmelders können Sie das Licht zudem besser „dosieren“.
Nisthilfen auch für Vögel/Fledermäuse anbieten:
Heutzutage denken wir viel an Insekten und Kleintiere auf dem Boden und wie wir ihnen attraktive Nahrung und Nistplätze bieten können. Dabei kommen die größeren Flieger leicht zu kurz. Doch auch Vögel und Fledermäuse freuen sich über Nisthilfen. Am besten informieren Sie sich vor der Montage von Nisthilfen über die Ansprüche der jeweiligen Tierarten sowie über geeignete Standorte. (Stiftung für Mensch und Umwelt)