Der Flächenanteil von Naturschutzgebieten in Nordrhein-Westfalen hat sich seit 1980 versechzehnfacht, erklärt der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) und bezieht sich auf Daten von Information und Technik NRW (IT.NRW). Insgesamt 3.180 Naturschutzgebiete auf 271 421 ha nehmen einen Anteil von 8% an der gesamten Landesfläche NRWs ein. Im Jahr 1980 waren es mit 16.604 ha nur 0,5%.
Im bundesweiten Vergleich steht NRW damit an der Spitze der Flächenstaaten. Der Flächenanteil der Naturschutzgebiete liegt hierzulande weit über dem Bundesdurchschnitt von 3,9%, so der RLV. Dies ist besonders beachtenswert, da Nordrhein-Westfalen mit 524 Einwohnern pro km2 das am stärksten besiedelteste Bundesland nach den Stadtstaaten ist. Gerade aufgrund der damit einhergehenden intensiven Bebauung und benötigter Infrastruktur ist der Anteil ausgewiesener Naturschutzgebiete beachtlich.
Dabei darf nicht vergessen werden, dass Naturschutz nicht nur in Naturschutzgebieten betrieben wird. Auch auf dem bewirtschafteten Acker werden die Arten der Offenlandschaft geschützt, zum Beispiel durch kooperative Naturschutzmaßnahmen nach dem Prinzip „Naturschutz durch Nutzung“, produktionsintegrierte Kompensation und vieles mehr. Zudem beteiligen sich zahlreiche Landwirte an Agrarumwelt- und Vertragsnaturschutzmaßnahmen. Blühstreifen, Blühflächen, Nistmöglichkeiten, die Anlage von Hecken oder der Anbau von Zwischenfrüchten sind nur einige Instrumente, die die rheinländischen Landwirte für den Naturschutz nutzen, so der RLV. (rlv)