Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen gibt Tipps für Kauf und Pflege – auch mit Blick auf einen möglichst kleinen CO2-Fußabdruck. Auf Weihnachtsbaumplantagen müssen Abstands- und Hygieneregeln sichergestellt werden.
Dank flächendeckend guter Wachstumsbedingungen und vorausschauender Arbeit der Betriebe rechnet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) in dieser Saison mit ausreichend Weihnachtsbäumen in guter Qualität. „Es gab ausreichend Niederschlag und kaum Spätfröste“, sagt Dr. Henning Krause, bei der LWK Leiter des Sachgebiets Prozessqualität im Gartenbau.
Doch was lässt sich tun, damit der Weihnachtsbaum möglichst lange ansehnlich bleibt? Ein wichtiges Kriterium für die Haltbarkeit ist die Frische. Deshalb sollte der Christbaum erst kurz vor Weihnachten geschlagen und möglichst auch dort gekauft werden, wo er gewachsen ist. Falls ein Verpackungsnetz benutzt wird, sollte es sofort nach dem Transport von unten nach oben geöffnet und entfernt werden. Falls der Baum gefroren ist, sollte er langsam aufgetaut werden. Nach dem Transport ist der Baum in einen Eimer mit Wasser zu stellen. Das ideale Zwischenlager ist kühl, schattig und windgeschützt. Garten, Balkon und Keller bieten sich hier an. Ein „Temperaturschock“ ist zu vermeiden. Ideal ist es, den Baum vor dem Aufstellen langsam an das wärmere Raumklima zu gewöhnen. Dazu wird er ein bis zwei Tage in einen hellen Kellerraum, einen kühlen Wintergarten oder ins Treppenhaus gestellt.
Kurz vor dem Aufstellen ist der Baum am Stammende zu beschneiden. Der Standort sollte kühl, also nicht zu nahe an der Heizung, ohne direkte Sonneneinstrahlung und frei von Zugluft sein. Der Baum braucht je nach Zimmertemperatur 0,5 bis 4 Liter Wasser pro Tag. Auch ein tägliches Besprühen der Zweige mit Wasser verlängert die Lebensdauer. Topfbäume sollten maximal zehn Tage im warmen Raum stehen. Dabei sind die Nadeln mäßig feucht zu halten.
Klimabilanz eines Weihnachtsbaumes
Übrigens: Der Verzicht auf einen Weihnachtsbaum ist keine relevante Stellschraube für den Klimaschutz. Darauf weist der LWK-Klimabeauftragte Ansgar Lasar hin, der im Auftrag eines Weihnachtsbaumerzeugers eine Klimabilanz erstellt hat. Bei jenem Betrieb hatte die Bilanz ergeben, dass der CO2-Fußabdruck der Weihnachtsbäume ab Verkaufsstand 5216 g CO2e (CO2-Äquivalente) je Weihnachtsbaum beträgt. „Das ist weniger, als mit 30 Kilometern Autofahren bei einem Kraftstoffverbrauch von 6 Litern je 100 Kilometer verursacht werden“, so Lasar. Doch für die Suche nach dem passenden Baum werden nicht selten mehr Treibhausgasemissionen verursacht als während der gesamten Aufzucht eines Weihnachtsbaumes. Demzufolge sollten Kund*innen ihre Anfahrtswege möglichst kurz halten. Wenn der Weihnachtsbaum nach Weihnachten zu Heizzwecken genutzt oder geschreddert und kompostiert wird, verbessert sich die Klimabilanz des Weihnachtsbaumes zusätzlich.
Lasar: „Wer für das Weihnachtsessen zum Beispiel ein Kilogramm aus Übersee
eingeflogenes Gemüse einkauft, belastet das Klima damit doppelt so stark wie
mit einem Weihnachtsbaum.“
Abstands- und Hygieneregeln auf Weihnachtsbaumplantagen Auch in Weihnachtsbaumplantagen sind Abstands- und Hygieneregeln zu beachten, um sich und andere vor einer Infektion durch das Coronavirus zu schützen. Darauf weisen die Direktvermarktungsexpertinnen der LWK hin. Um Engpässe zu vermeiden, sollten Wege für die ankommende und die das Feld verlassende Kundschaft („Einbahnstraßensystem“) ausgewiesen und der Eingangs- und Ausgangsbereich mit der Bezahlstation möglichst getrennt werden. Eine Mund-Nasen-Bedeckung muss unter freiem Himmel nicht getragen werden, wenn der Mindestabstand von 1,5 m eingehalten wird. Utensilien wie beispielsweise Sägen müssen nach jedem Gebrauch neu gereinigt werden, wenn sie an die Kundschaft ausgegeben werden – diese kann aber auch eigene Utensilien benutzen. (LWK-Niedersachsen)