Im Obstbaumgarten wird es fruchtig bunt im August. Trotz Urlaubsstimmung macht der heißeste Monat des Jahres keine Rast und schenkt dem Hobbygärtner einen reichlich gedeckten Tisch. Dann sind nämlich Pflaumen, Mirabellen, Kirschen, Birnen und Äpfel reif und machen den Sommer besonders schmackhaft.
Wenn sich das Leben im Sommer nach draußen verlagert, vollendet die Natur das Gärtnerglück mit prallem und süßem Obst. Das Pflücken von saftigen Kirschen, knackigen Äpfeln oder köstlichen Pflaumen vom eigenen Obstbaum gehört dabei zu den besonderen Gartenfreuden, für die sich die ganze Mühe lohnt. Als meistverzehrte Obstsorte in Europa ist vor allem der Apfel hierzulande ein gern gepflanzter Obstbaum. Aber auch die Pflaume ist aus den heimischen Gärten nicht mehr wegzudenken: Seitdem Alexander der Große sie nach Europa gebracht hat, wächst ihre Beliebtheit stetig. Kirschbäume punkten nicht nur mit ihren hübschen Blüten, sondern bieten auch Früchte für jeden Geschmack an. Je nach Sorte schmecken die gelben bis schwarzen Kirschen entweder aromatisch süß oder sauer. Als eine der ältesten Obstarten, ist die Birne zu einem schmackhaften Klassiker avanciert. Weltweit existieren von dem köstlichen Obst über 5.000 Sorten, die sich hauptsächlich in ihrer Form, ihrer Farbe und ihrem Aroma unterscheiden.
Pünktlich zum offiziellen Sommeranfang sind hierzulande die ersten Kirschen reif. Ab Juli können sich Naschkatzen dann auf saftige Mirabellen und Pflaumen freuen, knackige Äpfel und Birnen gibt es dagegen ab August. Die geernteten Früchte lassen sich wunderbar zu Kompott, Marmelade, Kuchen oder sonstigen Desserts verarbeiten, doch auch roh oder eingelegt im Glas für den Winter, schmecken sie ohnegleichen. Stimmen die Standortbedingungen, steht einer ergiebigen Ernte nichts im Weg. Ob Kirschbaum, Pflaumenbaum oder Apfelbaum, die meisten Obstbäume bevorzugen einen warmen und sonnigen Platz, am liebsten in Südlage. Viel Sonne stärkt nämlich das Obst gegen Krankheiten und führt zu prächtigen und süßen Früchten. Obstbäume mit weichen Früchten wir Kirsch-, Mirabellen- oder Pflaumenbäume sollten zudem vor zu starkem Wind geschützt stehen, da das Obst sonst aufplatzen kann. Wer einen besonders kleinen Garten besitzt, muss auf Obstbäume trotzdem nicht verzichten: Birnenbäume passen sich zum Beispiel ihrer Umgebung an, da über das Wurzelwerk die spätere Baumgröße festgelegt wird.
Gerade bei Obstbäumen könnte man meinen, dass sie längere Trockenzeiten leichter überstehen als andere Gartenpflanzen, doch das Gießen bleibt die wichtigste Pflegemaßnahme im Sommer. Vor allem wenn sie Früchte tragen ist der Wasserbedarf der Äpfel- Kirsch- oder Pflaumenbäume besonders hoch. Droht Wassermangel bleiben die Früchte klein oder werden sogar abgeworfen. Bei anhaltender Trockenheit freut sich der Obstbaum daher ein bis zwei Mal pro Wochen über eine Erfrischung mit dem Gartenschlauch. Wird Mulchmaterial, wie zum Beispiel Rasenschnitt um den Stamm verteilt, hält sich das Wasser besser und verdunstet nicht so schnell.
Üblicherweise wird der Baumschnitt während der Ruhezeit – zwischen dem Spätherbst und dem Frühjahr – vorgenommen, doch auch zwischen Mai und August, kurz vor der Ernte kann für einen Sommerschnitt zur Schere und Säge gegriffen werden. Heranwachsende Früchte bekommen dadurch mehr Sonne und reifen besser, während neue Fruchttriebe gebildet werden. Starke, senkrecht nach oben wachsende Zweige sollten beim Sommerschnitt direkt an der Basis entfernt werden und totes oder beschädigtes Holz sowie nach innen wachsende Äste herausgeschnitten werden. (BBH)