In der Zeit des Obstbaumschnitts sammelt sich rasch eine stattliche Menge von Zweigen und Ästen an. Der Abtransport des Gehölzschnitts ist aufwändig und zum Entsorgen eigentlich viel zu schade. Häcksler-Fans zerkleinern das Material, um es vermengt mit Grünabfällen zu kompostieren oder pur als Wegebelag oder Mulchmaterial unter Bäumen, Sträuchern oder auf Staudenbeeten auszubringen. Mit Ästen und Zweigen lassen sich im Garten auch zahlreiche andere, schnittige Ideen umsetzen.
„Die hohe Kunst des Gärtnerns ist jene, welche sich in ihrer Bewirtschaftungsweise an natürlichen Kreisläufen orientiert. Anfallendes organisches Material wird so gut als möglich vor Ort verwendet und letztlich, wie im Falle der Kompostierung, wiederverwertet. So schließt sich der natürliche Kreislauf der Nährstoffe direkt im eigenen Garten“, erläutert DI Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Aktion „Natur im Garten“.
Gebündelte Obstbaumzweige sind eine schöne Winterdekoration neben der Eingangstüre. Im Haus lässt sich mit biegsamem Schnittgut allerlei Floristisches wie Türkränze, Gestecke oder andere dekorative Elemente zaubern. Stabile, gerade Stecken können nach Entfernung der Seitentriebe als Stütze für Paradeiser oder als Bohnenrankhilfe, zum Spannen der Richtschnur beim Heckenschnitt oder bei der Anlage oder Markierung von Saatreihen, zur Platzierung von Pflanzschildern oder zur Lenkung des Gartenschlauchs (damit dieser beim Gießen nicht ins Beet rutscht), verwendet werden. Zwischen dicken, kurzen, in die Erde geschlagenen Zweigstücken können Bretter als Wege- oder Beetbegrenzung hochkant fixiert werden. Besonders ansprechend sehen auch Flechtwände aus, die den Komposthaufen, die Regentonne oder wenig ansehnliche Gartenelemente im Nu in ein dekoratives Element verwandeln. Mittels hohen Flechtelementen entstehen natürliche Zäune, ein Sichtschutz oder ein Obelisk als Rankhilfe für Clematis. Fingerdicke, frisch geschnittene, biegsame Zweige eignen sich ideal zum Basteln von Staudenstützen für Pfingstrosen oder Rittersporn. Installieren Sie diese bereits jetzt im Frühling, dann lassen sich die frischen Triebe laufend leicht einordnen und wachsen locker und natürlich in die Stütze. Die Anlage einer Benjeshecke (Totholzhecke), welche fortlaufend über die Jahre weiter mit Schnittgut befüllt und mit einjährigen, rankenden Blühern jährlich neu in Szene gesetzt werden kann, vermittelt einen aufgeräumten Eindruck und bietet zugleich Igeln, Zaunkönig, Erdkröte, Blindschleiche und zahlreichen anderen Nützlingen Unterschlupf und Nahrung.
Seminartipps von „Natur im Garten“ für Privatgärtnerinnen und -gärtner:
Obstbaumschnitt für EinsteigerInnen
- Samstag, 19.02.2022 von 09:00 bis 13:30 in 2023 Nappersdorf
- Freitag, 25.02.2022 von 09:00 bis 13:30 in 2164 Wildendürnbach
- Samstag, 26.02.2022 von 09:00 bis 13:30 in 3133 Traismauer
- Samstag, 12.03.2022 von 09:00 bis 13:30 in 3944 Pürbach
Mit dem richtigen Schnitt erreicht man eine bessere Wuchs- und Ertragsregulierung aber auch die Verbesserung der Gesundheit des Baumes. In diesem Kurs werden die Grundlagen des Erhaltungs- und Erziehungsschnittes vermittelt. Am Vormittag werden in einem praktischen Theorieblock Grundlagen besprochen, am Nachmittag wird das Schneiden unterschiedlicher Obstarten praktisch gezeigt und geübt.
Bitte mitbringen: Schnittwerkzeug und wetterfeste Kleidung
Kosten: 49,00 Euro, Anmeldung erforderlich
Lebende Weidenzelte bauen
Samstag, 26.02.2022 von 09:00 bis 13:00 in 3300 Amstetten
Kleine Weidenzelte und -tunnel sind Naturgartenelemente, welche sich besonders für Versteck- oder Rollenspiele eignen. Bei einem kurzen Vortrag erhalten Sie Tipps, wie Sie aus Weidenruten lebende, grüne Weidenzelte bauen und diese Gebilde später pflegen. Anschließend wird mit den TeilnehmerInnen ein Weidenzelt gebaut. Falls genug Material zur Verfügung steht, bauen wir auch noch einen kurzen Weidentunnel.
Bitte mitbringen: Astschere, Regenschutz, wetterfeste Arbeitskleidung, feste Schuhe, Bereitschaft zu körperlicher Arbeit.
Kosten: 18,00 Euro, Anmeldung erforderlich. (Natur im Garten)