Oh du schöne Lilie! Vielseitige Schönheit in Form und Farbe

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Die häufigsten Beschreibungen für Lilien (Lilium) sind wohl „verspielte Schönheiten" und „zeitlos elegant". Zeitlos sind sie tatsächlich: Mit einer mehr als 2500 Jahre alten Geschichte gehören einige Lilienarten zu den ältesten Zierpflanzen der Welt. Heute hat man dank passionierter Züchtung eine beachtliche Auswahl für den eigenen Garten. Von wilden Schönheiten über neue Varianten ist alles dabei.
Beeindruckende Formen
„Viele denken bei Lilien zuerst an die Madonnenlilie, botanisch Lilium candidum. Mit ihren Sternblüten in reinem Weiß ist sie eine klassische Schönheit", schwärmt Blumenzwiebelspezialist Carlos van der Veek von Fluwel. „Die Welt der Lilien hat aber durchaus noch mehr zu bieten. Es findet sich eine erstaunliche Vielfalt an Farben und Nuancen, aber auch die Blütenformen sind äußerst abwechslungsreich."
Mal präsentieren sich die Schönheiten mit weit geöffneten Blütenblättern, mal scheinen sie Stempel und Staubgefäße schüchtern verstecken zu wollen. Einige präsentieren ihre Blüten einfach, andere romantisch gefüllt, es gibt sie lasziv hängend, spielerisch nach hinten geneigt, mutig aufrecht oder extravagant an einen Lampion erinnernd.
Von Schalen und Trompeten
Die meisten Lilien trumpfen mit trompetenähnlichen oder schalen-/sternförmigen Blüten auf. Erstere haben hängende, trichterförmige Blüten, deren Blütenblätter sich leicht nach hinten wölben. Eine Vertreterin dieser Gruppe ist die ‘African Queen‘: Diese robuste Lilie mit orangefarbenen Blüten wird bereits seit 1958 verkauft. Farblich etwas zurückhaltender ist die ‘Pink Perfection‘. Sie trumpft mit trichterförmigen Blüten in Altrosa auf.
Die Blüten von schalen- oder sternförmigen Lilien stehen aufrecht, sind flach und weit geöffnet. Ein gutes Beispiel ist die Lilie ‘Muscadet‘: Sie trägt weiße, am Rand leicht gewellte Blüten zur Schau, die sich mit zarten, rosafarbenen Linien und dunklen Sprenkeln schmücken. Farblich harmoniert diese Sommerschönheit wunderbar mit der ‘Rosella’s Dream‘, die mit einem Verlauf von Zartrosa zu Altrosa verzaubert und deren Spitzen sich leicht nickend nach hinten biegen. Wer nach einer Lilie mit dunkel gefärbten Blüten sucht, wird die ‘Blackstone‘ mit ihrem braun-roten Ton, der fast schwarz wirkt, lieben.
Extravagante Türkenbund-Lilien
Auch die sogenannten Türkenbund-Lilien erobern in den Gärten immer mehr Raum. Die Blütenform dieser Zwiebelblumen wirkt aus der Ferne betrachtet wie ein Turban – daher der Name. Dieser Eindruck entsteht durch weit nach hinten gedrehte Blütenblätter. Mit diesem Look kommen die botanische Lilium lancifolium, auch Tigerlilie genannt, und die Lilium pumilum daher. Erstere hat auffällig gefleckte Blüten in kräftigem Orange, letztere wippt mit korallenroten Köpfen im Sommerbeet.
Weniger häufig findet man übrigens Lilien mit becherförmigen Blüten wie die apricotfarbene Lilie ‘Apricot Fudge‘. Sie lässt mit ihrer Optik an Rosen denken. Auch nach vorne gewölbte, fast komplett geschlossene Blütenvarianten wie die der wilden Lilium lophophorum sind eher selten.
Pflanzzeit ist jetzt
Ganz gleich, für welche Lilien man sich entscheidet, alle genannten kommen möglichst früh in den Boden. Schon jetzt kann und sollte gepflanzt werden. „Die Blumenzwiebeln sind nackt, das heißt, sie besitzen keine schützende Außenhaut. Daher kommen sie mit einer Lagerung an der frischen Luft nicht gut zurecht", erklärt van der Veek. „Besser aufgehoben sind sie in der Erde. Dort machen ihnen kalte Temperaturen oder sogar Frost nichts." Ein weiterer positiver Effekt: Werden Lilienzwiebeln schon jetzt gepflanzt, haben sie genügend Zeit zu wurzeln und früh auszutreiben. Dadurch bilden sie einen stärkeren Stil und mehr Blüten, außerdem wachsen sie höher. Je nach Sorte blühen die Lilien zwischen Anfang Juli bis Ende September. (Quelle: fluwel.de)