Pflanzengemeinschaften können nach einigen Jahren höhere Erträge erzielen als reine Monokulturen. Das hat ein europäisches Forscherteam unter Leitung von Ökologen der Universität Zürich entdeckt. Pflanzenzüchtung und Anbauverfahren sollten nach Ansicht der Wissenschaftler in Zukunft nicht auf die Verbesserung der Leistung von Monokulturen, sondern auf die richtige Mischung von Pflanzen abzielen. Die Vorteile würden sich nicht nur in Wiesen und Wäldern zeigen, sondern auch beim gemischten Anbau verschiedener Sorten einer Nutzpflanze wie Weizen.
In der modernen Landwirtschaft sind Monokulturen vorherrschend, die effizient bewirtschaftet werden können. Nachhaltig sind sie allerdings nicht, denn sie schaden der Umwelt im Bereich Boden und Wasser. Die Ökologen hatten den Ertrag von 16 Wiesenpflanzen untersucht, die für acht Jahre in Monokulturen oder in Wiesengemeinschaften mit mindestens vier Arten angebaut wurden.
Überraschenderweise erzielten die Pflanzengemeinschaften höhere Erträge (Biomasse) als Monokulturen. Die Pflanzen nutzten durch ihre Vielfalt sämtliche Nischen des Ökosystems und konnten auf diese Weise Nährstoffe im Boden, Licht und Wasser besser ausnutzen als Monokulturen. Ein weiterer Vorteil war, dass Schädlinge ihre Futterpflanze in der Gruppe schwerer finden und sie sich dadurch nicht so rasch ausbreiten konnten. Die gesparten Ressourcen ließen sich in Wachstum und Produktion von Nachkommen investieren. Zudem passten sich die Arten innerhalb weniger Generationen an ihre Pflanzengemeinschaft an, was ebenfalls zu höheren Erträgen führte. So bildeten Gräser im oberen Stockwerk der Wiese dickere Blätter, die das direkte Sonnenlicht optimal ausnutzen. Kleearten entwickelten dagegen große dünne Blätter, die das abgeschwächte Licht in Bodennähe besser aufnehmen können. (Quelle: www.aid.de)