Pilz bedroht Kohlpflanzen

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Kohlpflanzen, die sich zunächst bleich verfärben, später kümmern und dann welken und absterben, können von der Kohlhernie – Plasmodiophora brassicae – befallen sein. Die Kohlhernie ist ein im Boden lebender Schleimpilz, der zahlreiche Pflanzenarten aus der Familie der Kreuzblütler befällt, teilt der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Besonders anfällig sind Blumenkohl, Chinakohl und Kohlrabi. Kreuzblütige Unkräuter, wie das Hirtentäschelkraut, zählen ebenfalls zu den möglichen Wirtspflanzen des Erregers. Weitere Symptome der Erkrankung sind knötchenartige Verdickungen an den Wurzeln. Die Kohlhernie tritt vor allem dort vermehrt auf, wo im Gemüsegarten kein ausreichender Fruchtwechsel eingehalten wird.

Eine direkte Bekämpfung der Kohlhernie ist nicht möglich. Vorbeugend sollte der Hobbygärtner darauf achten, dass für die Anzucht der Kohljungpflanzen stets nur befallsfreie Erde verwendet wird. Kohlpflanzen, die Befall aufweisen, müssen frühzeitig entfernt und über den Restmüll entsorgt werden. Sie dürfen auf keinen Fall in den heimischen Kompost gelangen.

Auf Flächen, auf denen die Kohlhernie vorkommt, ist es grundsätzlich erforderlich, eine langjährige Anbaupause einzuhalten. Gartengeräte, die auf kohlhernieverseuchten Flächen verwendet wurden, sind nach Gebrauch stets gründlich zu reinigen, weil die Gefahr der Verschleppung des Erregers besteht. Eine weitere Maßnahme, um dem Befall vorzubeugen, ist ein ausreichend hoher pH-Wert von 7 pH. Falls erforderlich, muss der Boden gekalkt werden. Böden, die sehr verdichtet sind und zur Bildung von Staunässe neigen, sollten für einen Anbau besser gemieden werden. Das Anpflanzen einer Kohl-Sorte, die gegenüber dem Erreger widerstandsfähig oder resistent ist, wie beispielsweise die Chinakohl-Sorte Bilko, bietet eine weitere Möglichkeit, der Gefahr eines Befalls entgegenzuwirken.

Ein ähnliches Schadbild an Kohlpflanzen kann gelegentlich auch durch den Kohlgallenrüssler – Ceutorhynchus pleurostigma – verursacht werden. Der Kohlgallenrüssler ist ein Rüsselkäfer, der seine Eier in das Rindengewebe am Stängelgrund und an der Hauptwurzel der Kohlpflanze ablegt. Anschließend bilden sich dort Verdickungen, sogenannte Gallen, in der später die Larven des Käfers zu finden sind. Im Gegensatz zum Befall mit der Kohlhernie sind die dabei entstehenden Gallen aber stets von innen hohl. Befall mit dem Kohlgallenrüssler kann Kohlpflanzen im Wachstum ebenfalls schwächen. Bei vorhandenem Befall reicht es aber meist aus, die betroffenen Kohlpflanzen zu beseitigen. (LWK NRW)