Die einen sagen, der Frühling sei die richtige Pflanzzeit, die anderen sagen, der Herbst sei besser. Die gute Nachricht: Beide haben recht. In den Baumschulen werden heute viele Pflanzen in sogenannten Containern angezogen. Da die Pflanzen in Töpfen wachsen und nicht erst ausgegraben werden müssen, bringen sie ihr gesamtes Wurzelwerk mit. Solche Containerpflanzen können also im Prinzip zu jeder Zeit gepflanzt werden. Dennoch gelten Herbst und Frühjahr als die klassischen Jahreszeiten, zu denen Bäume und Sträucher verpflanzt werden.
Im Frühling ist viel zu tun
Mit den wärmeren Tagen stehen ab Ende März wieder typische Gartenarbeiten an. Je nach Witterung wird der Winterschutz entfernt, sommerblühende Sträucher werden jetzt noch vor dem Austrieb zurückgeschnitten, erste Unkräuter werden gezogen, die Beete gedüngt … und vor allem wird gepflanzt! Für empfindliche Gehölze und Kletterpflanzen gilt der Frühling sogar als der perfekte Zeitpunkt, denn der Winter kann ihnen nichts mehr anhaben. Sie danken es, wenn sie zum Einwurzeln eine ganze Gartensaison Zeit haben, bevor sie ihren ersten Winter am neuen Standort im Garten erleben. Ein wichtiger Aspekt ist aber nicht zu übersehen: Die im Frühjahr gepflanzten Gehölze und Stauden brauchen mehr Versorgung, vor allem müssen sie häufiger gegossen werden, weil sie am neuen Standort gleich in der Phase des größten Wasser- und Nährstoffverbrauchs starten.
Hochsaison auch in Baumschulen
Die gleichen Arbeiten, die Gartenbesitzer im Frühjahr erledigen, stehen in Baumschulen auch an, dort allerdings in größerem Umfang. Mit ihren regelmäßigen Kulturmaßnahmen sorgen die Baumschulgärtner dafür, dass gleichmäßige Qualitäten erzeugt werden und dass die Gehölze bestens für die Pflanzung in privaten Gärten vorbereitet sind. Ganze Quartiere, so nennen die Baumschulgärtner ihre Freilandflächen, müssen jetzt im Frühjahr geschnitten, gestäbt und gedüngt werden. Andere Quartiere werden umgepflanzt, das heißt, die Bäume oder Sträucher eines Jahrgangs werden alle ausgegraben und in größerem Abstand auf anderen Flächen wieder eingepflanzt. Auch in Containerquartieren stehen Umpflanzmaßnahmen an: Mit zunehmender Größe benötigen die Pflanzen auch mehr Wurzelraum, also größere Töpfe. Jedes Umpflanzen wird dokumentiert, auf den Etiketten steht zum Beispiel „3 x v“, wenn ein Gehölz drei Mal verpflanzt wurde. Neben den Kulturarbeiten ist im Frühjahr der Privatverkauf und die Beratung ein wichtiger Aufgabenschwerpunkt in Baumschulen.
Profi-Tipps zur Pflanzung
Containerpflanzen sollten in einem Eimer oder anderen geeigneten Gefäß solange unter Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Das Pflanzloch wird etwa doppelt so groß wie der Topfballen ausgehoben. Nach der Pflanzung wird die Erde gut angedrückt, ohne die Wurzeln zu verletzen. Anschließend ist es wichtig, durchdringend zu gießen, um die Wurzeln einzuschlämmen. Bei größeren Gehölzen legt der Profi einen sogenannten Gießrand an. Dieser kleine Wall aus Erde rings um die Pflanzstelle sorgt dafür, dass das Gießwasser wirklich im Wurzelbereich bleibt und nicht zu den Seiten abfließt. Je nach Witterung ist mehrmaliges Gießen angebracht. Bei Bäumen und Hochstämmchen sollte zudem ein Pfahl gesetzt werden, an dem der Stamm befestigt wird. Damit wird verhindert, dass die zarten, sich neu bildenden Wurzeln bei Wind gleich wieder abgerissen werden. Tipps zur Gehölzauswahl für den Garten und zur richtigen Pflanzung gibt es im Fachhandel. Baumschulen in der Nähe und weitere Informationen finden sich unter www.gruen-ist-leben.de. (BdB)