Nach Presseberichten sollen mittlerweile rund 10% der deutschen Bevölkerung unter einer Apfelallergie leiden. Aber auch Apfelallergiker können bei der richtigen Sortenwahl Äpfel gut vertragen, berichtet der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer in Bonn.
Eine Apfelallergie wird durch eine bestimmte Aneinanderreihung von Aminosäuren hervorgerufen. Dies sind Eiweiße, die in jedem Lebewesen vorkommen. Da diese Eiweißbausteine in jeder Apfelsorte anders aneinander gereiht sind, ist auch die Verträglichkeit der Apfelsorten unterschiedlich.
Die höchste Verträglichkeit wird der Apfelsorte Santana zugesprochen. Aber auch der Allergengehalt der Sorten Wellant, Rubinette, Berlepsch oder Boskoop ist so niedrig, dass viele Allergiker den Verzehr von Äpfeln dieser Sorten vertragen. Allerdings wird Allergikern empfohlen, zunächst einmal vorsichtig zu testen, ob sie die jeweilige Apfelsorte vertragen. Denn die Verträglichkeit weicht je nach Person durchaus voneinander ab.
Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass alte Apfelsorten verträglicher seien als neue. Dies ist so nicht haltbar. Denn es gibt sowohl alte als auch neue Apfelsorten, die gut verträglich sind beziehungsweise auf die Allergiker stark reagieren.
Auch Lagerdauer und Art der Lagerung sind mit entscheidend für die Verträglichkeit von Apfelsorten. Frisch geerntete Äpfel sind häufig besser verträglich als solche, die bereits längere Zeit gelagert worden sind.
Gut verträgliche Sorten sind häufig im Lebensmitteleinzelhandel nicht erhältlich. Direktvermarktende Obstbaubetriebe bieten eine wesentlich größere Sortenvielfalt. Oft ist es in diesen Betrieben auch möglich, verschiedene Sorten zu testen. So können Allergiker verträgliche Apfelsorten herausfinden. (rlv)